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Anschlag in München: Was inzwischen über die Identität des Attentäters bekannt ist

München

Anschlag in München: Neue Details über die Identität des Tatverdächtigen

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    Blumen, Kerzen, Kuscheltieren wurden am Anschlagsort vom 13. Februar 2025 in München abgelegt. Eine 37-jährige Mutter und ihre zweijährige Tochter waren durch den Anschlag getötet worden, weitere Menschen wurden verletzt.
    Blumen, Kerzen, Kuscheltieren wurden am Anschlagsort vom 13. Februar 2025 in München abgelegt. Eine 37-jährige Mutter und ihre zweijährige Tochter waren durch den Anschlag getötet worden, weitere Menschen wurden verletzt. Foto: Peter Kneffel, dpa

    In der vergangenen Woche fährt ein Auto in eine Demo in München. Dabei werden 37 Menschen verletzt, darunter eine Mutter und ihr Kind, die wenig später sterben. Von dem Fahrer des Wagens kursieren vielerlei Bilder im Internet, er ist der mutmaßliche Täter. In den sozialen Medien trat er in der Vergangenheit als Bodybuilder und Fitnessmodel auf. Laut Medienberichten soll er dort eine große Reichweite haben: Auf Instagram folgten ihm 68.000 Menschen, bei Tiktok 32.800. Gleichzeitig wird er von der Polizei als religiös bezeichnet. Was ist bisher über den Mini-Cooper-Fahrer bekannt?

    Wer ist der mutmaßliche Täter vom Anschlag in München?

    Farhad N. ist 24 Jahre alt und afghanischer Staatsbürger. Zuletzt soll der Asylbewerber laut Polizei eine Wohnung im Münchner Stadtteil Solln gehabt haben. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) erklärte, dass der Mann einen gültigen Aufenthaltstitel und eine Arbeitserlaubnis habe. Demnach kam der Mann Ende 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland. Sein Asylverfahren wurde im Jahr 2020 endgültig abgeschlossen, mit einem Ablehnungsbescheid und der Aufforderung zur Ausreise. Die Landeshauptstadt München habe dann aber im April 2021 einen Duldungsbescheid erlassen und im Oktober 2021 eine Aufenthaltserlaubnis. Der Tatwagen – ein weißer Mini Cooper – soll dem Mann gehört haben, wie bei einer Pressekonferenz der Polizei am Freitagmittag bekannt wurde.

    In München ist am 13. Februar ein Auto in eine Menschengruppe gefahren.
    In München ist am 13. Februar ein Auto in eine Menschengruppe gefahren. Foto: Matthias Balk, dpa

    Tatmotiv: 24-jähriger Afghane soll sich schnell radikalisiert haben

    Die Ermittler gehen inzwischen davon aus, dass die Tat des 24-Jährigen, einem gläubigen Muslim, einen religiösen Hintergrund hat. Radikalisiert haben soll er sich nach ersten Erkenntnissen wohl erst ab Oktober 2024. Seit Freitag, 14. Februar, sitzt er in Untersuchungshaft. Aufgrund der besonderen Bedeutung des Falls hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen.

    Täter war bis zum Anschlag in München unauffällig

    Laut Herrmann war der junge Mann vorab nicht polizeilich auffällig gewesen. Er gilt als religiös, betete und ging regelmäßig in einer Moschee, die laut Staatsanwaltschaft nicht für extremistische Prediger bekannt ist.

    Der junge Afghane hat laut Polizei bisher keine Vorstrafen, er trat lediglich in der Rolle eines Zeugen bei Verfahren von Drogendelikten und Ladendiebstählen auf. Denn der Mann arbeitete unter anderem als Ladendetektiv und für zwei Sicherheitsfirmen – für diesen Job war auch eine Sicherheitsprüfung notwendig. Er machte den Mittelschulabschluss, begann eine Ausbildung im Einzelhandel. Ein Abschlusszeugnis finde sich nicht in den Akten. Ob die Dokumentation hier lückenhaft sei oder er die Ausbildung tatsächlich abgebrochen habe, sei derzeit unklar.

    Haftbefehl gegen den Verdächtigen erlassen werden

    Direkt nach der Tat nahm die Polizei den 24-Jährigen fest, dabei wurde er leicht verletzt. Er wird als Einzeltäter eingestuft. Noch am Freitagnachmittag (14. Februar) wurde er einem Haftrichter vorgeführt werden. Denn die Staatsanwaltschaft hatte Haftbefehl gegen den Mann beantragt. Es bestand laut Staatsanwaltschaft dringender Tatverdacht wegen versuchtem Mordes in 37 Fällen, wegen gefährlicher Körperverletzung und gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr. Zudem bestand Fluchtgefahr.

    Chats auf dem Handy des Mannes sprechen für islamistische Ausrichtung

    Laut Guido Limmer, Vizepräsident des Landeskriminalamts, wurden auf dem Mobiltelefon des Tatverdächtigen viele Chats auf der Sprache Dari gefunden, die Polizei habe aufgrund dieser Chats eine „gewisse islamistische Ausrichtung des Mannes“ feststellen können. Des Weiteren habe der junge Mann eine Nachricht an Angehörige versendet, bei der er sich mit den Worten „Vielleicht bin ich morgen nicht mehr da“, verabschiedet habe. Nach der Festnahme soll der Mann laut Gabriele Tillmann, leitende Staatsanwältin bei der Generalstaatsanwaltschaft, gebetet und „Allahu akbar“ gerufen haben, das heißt so viel wie „Gott ist groß“.

    Tillmann informierte, dass der Mann in den sozialen Medien als Athlet und Fitnessmodel auftrat, jedoch postete er auch Beiträge mit religiösem Bezug. Unter anderem soll er einen Tag vor dem Anschlag gepostet haben: „Oh Allah, beschütze uns immer.“

    Kein Hinweis auf IS-Tat oder psychische Probleme

    Der 24-Jährige wurde von der Polizei vernommen. Dabei habe er eingeräumt, bewusst in den Demozug gefahren zu sein. Es sei jedoch keine Rede davon gewesen, dass der Afghane ungläubige Menschen töten wollte. Derzeit gebe es keine Hinweise auf ein Netzwerk oder die Eingliederung in eine islamische Organisation wie den IS. Wie bereits am Donnerstag vermutet, geht die Polizei nach wie vor von einer Einzeltat aus. Derzeit gehen Behörden also nicht von einer terroristischen Tat aus. Auch auf psychische Probleme des Mannes deutet nichts hin.

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    6 Kommentare
    Wolfgang Schwank

    Und siehe da - aus dem zur Abschiebung vorgesehenen und kriminellen Migranten wurde ruckzuck ein geduldeter, arbeitender und scheinbar integrierter Mann afghanischer Herkunft. Immerhin hat es dazu gereicht, Stimmung gegen alles was nicht deutsch ist zu machen und so dem rechten Pack Zuklauf zu verschaffen. Und da soll man all die verbreiteten Märchen glauben? Die Politik ist in Sachen Migration - sei es in Berlin oder in München - gnadenlos gescheitert. Da helfen weder markige Worte ala Söder und Co , noch die Lösungsverweigerung durch die Ampel.

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    Klemens Hain

    Ein sehr guter Kommentar von Ihnen Herr Schwank und genau es ist schon wie Sie es beschrieben haben. 2015 aber Lösungsverweigerung der Ampel stimmt so nicht Herr Schwank, waren leider viele zu Euphorisch, damals!! War vieles falsch gelaufen und wir schaffen es wirklich nicht und die Jugendliche zu erziehen die minderjährigen Männer ist nun wirklich nicht die Aufgabe der Deutschen!!! Meine Haltung bestätigt sich und Jugendliche Jungs aus der Arabischen Welt interessieren sich nicht so sehr für unsere Demokratischen werde, weil Sie einfach anders denken und diese nicht nicht gewohnt, kennen nur Ihre, die aber nicht zu uns gehört!!

    Thomas Keller

    Ich kann Sie zu den Bildern leiten die diesen Mann, gepflegt und sportlich zeigen. Er hatte auch zwei Meisterschaften beim Bodybuilding gewonnen, soweit alles normal. Was den Täter dazu gebracht hat, das können nur er und die Mediziner sagen. Das muss abgewartet werden. Aber ja, die voreilige Hetzkeule wurde natürlich schon uninformiert gezückt, das stimmt.

    Peter Pfleiderer

    >> Was den Täter dazu gebracht hat, das können nur er und die Mediziner sagen. << - Islamismus ist also eine Krankheit, die von Medizinern behandelt werden kann?

    Hans Meixner

    ....und das ist genau das Problem in unserer Gesellschaft so wie Sie es schreiben: Nicht der Islamismus ist schuld, sondern gewisse Imame, bzw. islamische "Gelehrte", welchen den Islam so lehren und interpretieren, um diese "Gläubigen" aufzuhetzen und dadurch solche verabscheuungswürdige Taten verursachen und ermöglichen.

    Richard Merk

    Eine Krankheit ist jedenfalls Dinge zu behaupten, die weder festgestellt noch diagnostiziert wurden.

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