Durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie wurde die Gastronomie in den vergangenen beiden Jahren ganz besonders getroffen. Angela Inselkammer, Präsidentin des bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) sorgt sich deshalb vor allem um die Beschäftigten in der Branche. „Innerhalb von zwei Jahren hatten sie drei Mal Kurzarbeit, dazu die ständige Unsicherheit aufgrund der Diskussionen über mögliche weitere Einschränkungen“, sagt sie im Interview mit unserer Redaktion. „Da hinterfragt man schon mal seinen Beruf.“ Dabei sei die Gastgeberrolle eine schöne Dienstleistung am Menschen. Doch die politischen Entscheidungen hätten vieles infrage gestellt. „Man bekommt das Gefühl, unsere Arbeit ist den Menschen gar nichts wert, wenn sie uns einfach so schließen“, sagt Inselkammer. „Bei jedem Lockdown wird sofort die Gastronomie wieder zugesperrt. Dabei ist das ein sicherer Bereich.“
Angela Inselkammer: „Circa 40 Prozent Umsatzrückgang“
Auch die finanzielle Belastung mache der Branche weiter Sorgen. Der starke Zuspruch der Gäste im Sommer habe die Umsatzrückgänge nicht auffangen können. „Über das ganze Jahr gesehen hatten wir circa 40 Prozent Umsatzrückgang“, sagt Inselkammer. „Gerade der Dezember ist in der Gastronomie eigentlich einer der stärksten Monate des Jahres und da sind die Einbrüche im Umsatz dramatisch.“ In ihrer eigenen Wirtschaft in Aying habe zum Beispiel überhaupt keine Weihnachtsfeier stattgefunden. „Stattdessen 56 stornierte Veranstaltungen allein im Dezember“, sagt die Dehoga-Chefin.