Ganz unten. Dort sei er. An einem Punkt, an dem er oft denkt, ob es nicht besser wäre, gar nicht mehr da zu sein. Lange Zeit wollte er wirklich nicht mehr leben. Damals, 2012. Als seine geliebte Frau so schnell an Krebs gestorben ist. Doch der 65-Jährige hat vier Kinder, neun Enkelkinder, zwei Urenkel. Erzählt er von seiner Familie, huscht ein Lächeln über sein Gesicht. Und er hat noch etwas, was ihn hält. Wer seine kleine Wohnung betritt, bleibt staunend stehen. Bilder. Farbenfrohe, fantastische, große Gemälde schmücken die Wände, stapeln sich im Flur. Der Rentner, dem nur knapp 400 Euro im Monat zum Leben bleiben, malt, wann immer es seine starken Knochenschmerzen zulassen. „Wenn ich male, explodiert etwas in mir“, sagt er, und seine Begeisterung ist sichtbar: Der schmale, so gebrechlich wirkende Mann richtet sich auf seinem Sofa auf, wirkt viel lebendiger, freudiger. „Doch in den vergangenen Monaten habe ich nichts mehr gemalt“, fügt er an. „Die Schmerzen sind zu stark.“
Analyse