Wieder gerät ein Allgäuer Hof wegen Tierquälerei in die Schlagzeilen: Am Freitag wurden erneut mutmaßliche Verstöße gegen den Tierschutz auf einem landwirtschaftlichen Großbetrieb im Unterallgäu bekannt. Die Anwälte äußerten sich nun zu den Vorwürfen. Noch würden ihnen die Videos nicht vorliegen. Sie waren Grund für die erneuten Ermittlungen der Behörden. Schon 2019 war der Hof ins Visier der Ermittler geraten. Der Prozess vor dem Landgericht Memmingen steht aber noch aus.
Mehrere Polizeibeamte, die Staatsanwaltschaft Memmingen und die zuständige Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) durchsuchten mehrere Stellen des Hofes. Zwei davon im Unterallgäu.
Allgäuer Tierskandal: Was sagen die Anwälte zu den Vorwürfen?
Die Anwälte der beschuldigten Landwirte teilen mit, dass sie die Videos bislang nicht gesehen haben. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, wolle auch der Betrieb Anzeige erstatten - falls nötig gegen „mögliche Anstifter aus der radikalen Tierrechtsszene“. Derzeit könne nicht ausgeschlossen werden, dass Mitarbeiter „bewusst angestiftet worden sind, um ‚Schockbilder‘ machen zu können, die sich in einer Spendenkampagne von Tierrechtsgruppen gut vermarkten lassen“, heißt es in einer Stellungnahme.
Die KBLV würde Mitarbeiter beschuldigen, die nicht mehr im Milchviehbetrieb tätig seien.
Anwälte wollen Untersuchungen unterstützen
Die Arbeit der Kontrollbehörde und der Staatsanwaltschaft sollen umfassend unterstützt werden, heißt es weiter im Statement der Anwälte. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Betriebes hätten eine landwirtschaftliche Ausbildung oder seien umfassend in den Aufgaben der Milchviehhaltung geschult. Auch die Mitarbeiter würden unangekündigt von ihrem Arbeitgeber kontrolliert. „Denn ein tierschutzgerechter Umgang mit den Rindern ist unserer Mandantin wichtig.“
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