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Allgäu: Vermisst am Tegelberg: Von Maximilian aus Augsburg fehlt seit Oktober jede Spur

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Vermisst am Tegelberg: Von Maximilian aus Augsburg fehlt seit Oktober jede Spur

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    Blick vom Rohrkopf in Richtung Tegelberg.
    Blick vom Rohrkopf in Richtung Tegelberg. Foto: Benedikt Siegert

    Acht Monate sind inzwischen vergangen, seit die Polizei eine Öffentlichkeitsfahndung nach Maximilian W. herausgab. Noch immer prangt das Urlaubsfoto, mit dem die Beamten nach dem Mann suchen, auf der Homepage der Bayerischen Polizei. „Der 31-Jährige wird nach wie vor vermisst“, sagt eine Sprecherin. Und es genügt ein Blick in die Statistik, um zu wissen, dass die Hoffnung mit jedem Tag schwindet, seit der Augsburger vermisst wird.

    Im Oktober vergangenen Jahres war das Auto des 31-jährigen Mannes in Schwangau entdeckt worden. Nachforschungen ergaben später, dass W. an einem Freitagnachmittag mit der Bahn auf den Tegelberg gefahren war. Dort verliert sich bis heute seine Spur. Polizei und Bergwacht hatten im Herbst trotz widriger Bedingungen eine große Suchaktion gestartet. Ein Alpin-Flächensuchhund, ein Hubschrauber und Drohnen kamen dabei laut Polizei zum Einsatz.

    Augsburger im Allgäu vermisst: Schneefälle erschwerten die Suche

    Doch es gelang nicht, den Vermissten in dem großen Gebiet, das sich über weite Teile der Ammergauer Alpen erstreckt, zu finden. Föhnwind und einsetzende Schneefälle hatten seinerzeit zudem die Suche erschwert. Nach einer Woche war sie ergebnislos eingestellt worden.

    Wie Holger Stabik vom Polizeipräsidium Schwaben Süd/West erklärt, sei es irgendwann eine Ermessensfrage, ob und wie lange eine solche Aktion fortgesetzt wird. Dabei gehe es auch um Wahrscheinlichkeiten und um die Frage, wie sehr sich Einsatzkräfte dabei selbst in Gefahr begeben.

    So suchte die Polizei nach Maximilian W. am Tegelberg

    Allein die Kosten für das Kerosin des Polizeihelikopters haben sich nach Informationen unserer Redaktion auf einen mittleren zweistelligen Tausend-Euro-Bereich belaufen. Sprecher Stabik betont, es sei alles Menschenmögliche versucht worden, um Maximilian W. zu finden. Problem: das große alpine Terrain und auch die starke Bewaldung. So seien selbst aus der Luft längst nicht alle Geländekanten, Mulden oder Tobel einsehbar. Zudem konnte das Suchgebiet nicht näher eingegrenzt werden – trotz einer Handyortung.

    Längster Vermisstenfall im Allgäu reicht bis ins Jahr 1971

    Dass Vermisste so lange unentdeckt bleiben wie Maximilian W., ist eine Ausnahme. Deutschlandweit werden nur drei Prozent aller Fälle länger als ein Jahr nicht aufgeklärt. Im Ober- und Ostallgäu werde derzeit nach einem halben Dutzend Menschen gesucht, heißt es von der Polizei. „Im Laufe des Jahres werden mutmaßlich viele dieser Vermisstenfälle geklärt sein und wiederum neue hinzugekommen sein“, sagt eine Sprecherin.

    Die Zahl könne sich naturgemäß jederzeit ändern. Vermisstenfälle könnten innerhalb von ein paar Stunden oder Tagen geklärt werden, sie können sich aber in Ausnahmefällen wie bei Maximilian W. auch länger hinziehen.

    Häufig spielt auch das Gebirge dabei eine große Rolle. So ist der am längsten Vermisste im Allgäu ein Mann, der 1971 in den Oberstdorfer Bergen verschwand. Insgesamt geht die Polizei von einer niedrigen zweistelligen Zahl an Vermissten aus, die sich zuletzt in den Allgäuer oder Ammergauer Alpen (auf deutscher Seite) aufgehalten haben könnten.

    Im Fall des Vermissten Maximilian W. leitet die Kriminalpolizei in Augsburg die Ermittlungen. In dem Fahndungsaufruf vom November hieß es, der Gesuchte könne sich womöglich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden haben.

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