In der Justizvollzugsanstalt in Kempten ist es am Mittwoch zu einem Brand gekommen. In einer Zelle sei Feuer ausgebrochen, sagte ein Sprecher der Kemptener Polizei auf Anfrage von allgaeuer-zeitung.de. In dem Zellentrakt, in dem es brannte, seien 15 Häftlinge untergebracht gewesen. Sie wurden evakuiert und erlitten größtenteils Rauchvergiftungen - die Polizei spricht von 15 Leichtverletzten.
Feuer in JVA Kempten: Ursache des Brandes ist unklar
Drei Menschen wurden zur genaueren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Vor Ort am Kemptener Gefängnis waren laut unseren Reportern sowohl viele Polizeikräfte als auch Sanitäter und die Feuerwehr Kempten. Als die Retter kamen, stand die Zelle lichterloh in Flammen, Bedienstete der JVA Kempten kämpften bereits gegen das Feuer. Die Feuerwehr brachte den Brand schnell unter Kontrolle.
Nach Entdeckung des Brandes wurden die betroffenen Häftlinge aus dem Gefahrenbereich gebracht. Dazu waren neben den Gefängnis-Angestellten auch Feuerwehr, Rettungsdienst und rund 40 Polizeibeamte verschiedener Dienststellen im Einsatz. Wie es zu dem Brand kam, ist noch nicht geklärt. Die Kripo hat die Ermittlungen übernommen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Kempten wurde auch ein Gutachter des Landeskriminalamtes hinzugezogen.
Brand in Zellen der JVA Kempten: Gebiet wurde großräumig gesperrt
Für die Dauer des Einsatzes wurde die Zufahrt zum Kemptener Gefängnis großräumig gesperrt. Dadurch kam es im Umfeld zu Behinderungen. Insgesamt waren rund 100 Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren, des Rettungsdienstes sowie verschiedener Polizeidienststellen unter Federführung der Polizeiinspektion Kempten im Einsatz.
Die Justizvollzugsanstalt im Kemptener Stadtteil Bühl wurde in den Jahren 1999 bis 2003 erbaut und verfügt in 272 Einzelhafträumen und 22 Hafträumen mit drei Plätzen über Platz für 338 Gefangene. In der JVA Kempten sind ausschließlich Männer untergebracht.
Die Gefangenen sind in der JVA in Wohngruppen untergebracht, junge Gefangene in einer speziellen Abteilung, wo sie laut Justiz verstärkt durch den Sozialdienst betreut werden. (AZ)
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