Die Bundestagswahl rückt näher und Bayerns AfD gebärdet sich wieder wie eine rechtsextreme Krawalltruppe - um anschließend zu wehklagen, wenn sie als solche benannt wird. Das hat in den vergangenen Jahren gut funktioniert, das hat Aufmerksamkeit und Wählerstimmen gebracht.
Also wird ein früherer NPD-Vordenker ins Münchner Parlament zum Vortrag eingeladen, während zur selben Zeit bei einer anderen Veranstaltung Größen der Demokratie wie Renate Schmidt und Theo Waigel sprechen. Die öffentliche Aufregung ist abzusehen, die Aufmerksamkeit auch - die Rechnung ist wieder einmal aufgegangen.
Demselben Kalkül folgt die Remigrations-Resolution, die am Wochenende verabschiedet worden ist und bei der es sich im Grunde um eine primitive „Ausländer-Raus-Rhetorik“ handelt - nur dass sie ein wenig netter verpackt ist. Im rechtsextremistischen Sprachgebrauch wird Remigration als Synonym für die massenhafte Ausweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte benutzt und nichts anderes meint diese Entschließung, wenn sie davon spricht, dass die erzwungene millionenfache Ausreise zum Staatsziel erkoren werden müsse. Genügen soll schon die Erkenntnis, dass jemand zu einer Gruppe gehört, der die Unwilligkeit zur Integration bescheinigt wird - von wem auch immer.
War es das schon von der AfD? Zu befürchten ist das Gegenteil. Denn der Wahlkampf ist noch lang - das lässt Zeit und Raum für ein paar weitere kalkulierte Ungeheuerlichkeiten.
Wen wundert das? Die AfD konnte sich bei den Wahlen in den USA ansehen, wie weit die Amoralität und geistige Abgestumpftheit in großen Teilen der Bevölkerung bereits fortgeschritten ist. Warum sollte das in Deutschland anders sein? Es sind vielleicht noch nicht ganz so viele Menschen wie jenseits des Atlantik, aber wer hier rechtsextrem wählt, tut das schon lange nicht mehr aus Protest. Die moralische Keule ist inzwischen wirkungslos bzw. bewirkt sogar das Gegenteil. Den Leuten muss endlich klar gemacht werden, welch verhängnisvolle Auswirkungen das AfD-Programm für unseren Wohlstand hat. Vielleicht wirkt das, bevor es zu spät ist.
Da kommt sicher noch mehr Zirkus. Schade ist, dass Menschen darauf hereinfallen. Es klingt alles so toll und so einfach, und am Ende zahlen auch die, die darauf reingefallen sind. Aber erstens würden die das nie zugeben und zweitens ist es dann zu spät. Trump und seine bunte Truppe lassen grüßen. Und 1933 in Deutschland war es nicht anders. Die Kälber haben ihren Metzger selbst gewählt, drum will es hinterher keiner gewesen sein.
Vielleicht läge es der AfD mal daran Korruption, Steuerhinterziehung und Vergesslichkeit in Strafverfahren anzugehen? Besonders bei deutschen Staatsbürgern? Auch diese Leute wuchsen mit dem billigen Öl, dem Uran aus Bürgerkriegsgebieten und der Kleidung aus Billiglohnländern auf. Ein dummes, billiges und naives Gepoltere für einfach zu beeindruckende Menschen. Ich lehne mich zurück und warte darauf das die vollmundigen Wahlversprechen einfach nicht wahr werden wollen. Das Leute bei uns zum ersten Male so etwas wie menschenwürdige Behandlung und Demokratie erleben, liegt halt leider an Despoten, Präsidenten und den Gewinnmargen der Konzerne. Es mögen manche Punkte richtig sein, aber Hobby-Politiker vom Stammtisch können diese ganz sicher nicht umsetzen. Ich erinnere mich an den Herrn der AfD der die Runfunkgebühren in eine Steuer umlegen wollte und wenig kompetent wirkte.
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