Die Mediziner schlagen Alarm: In Bayern kommt es heute zu einer landesweiten Protestaktion. Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) unterstützt die Maßnahmen, dass alle bayerischen Praxen für zwei Stunden geschlossen bleiben. Auch zahlreiche ärztliche und psychotherapeutische Berufsverbände haben zu den Protestmaßnahmen aufgerufen. Wir haben alles, was Patientinnen und Patienten nun wissen müssen, zusammengetragen.
Protestaktion in Bayern: Wann bleiben Arztpraxen geschlossen?
Die Ärztinnen und Ärzte sind für den heutigen Montag, den 10. Oktober 2022, zur Protestaktion aufgerufen. In diesem Zuge werden die Praxen in Bayern von 8.00 bis 10.00 Uhr geschlossen bleiben. Das gilt sowohl für Facharzt- wie Hausarztpraxen.
- Termin: 10. Oktober 2022 von 8.00 bis 10.00 Uhr
Ärztestreik 2022 in Bayern: Warum protestieren die Mediziner?
Der Protest der Ärztinnen und Ärzte in Bayern richtet sich vor allem gegen die Streichung der Neupatientenregelung von 2019, welche die Bundesregierung beabsichtigt. Diese würde bedeuten, dass die Ärztinnen und Ärzte in Zukunft nur noch bis zu einer Obergrenze von Patientinnen und Patienten vergütet werden. Laut der Kassenärztlichen Vereinigung brachte der Plan der
Auch die geplante Deckelung beim Orientierungspunktwert, welcher zur Vergütung von vertragsärztlichen und -psychotherapeutischen Leistungen dient, sorgt bei vielen Medizinern für Unmut. Ausstehende Corona-Bonuszahlungen und ein "mickriges Honorarplus" hatten offenbar dazu beigetragen, das Fass zu füllen, bevor dieses überlief.
Während die Praxen geschlossen bleiben, findet online eine öffentliche Infoveranstaltung statt. Auf der Agenda stehen laut der KVB folgende Themenpunkte:
- Die Entrüstung über die geringen Honorarsteigerungen
- Der Wortbruch von Gesundheitsminister Karl Lauterbach bei der Neupatientenregelung
- Die Unbrauchbarkeit des hausärztlichen EBM für die ambulante Versorgung
- Das Dauerärgernis mit der fehleranfälligen Telematik-Infrastruktur (TI)
Was bedeutet die Protestaktion der Ärzte in Bayern für Patienten?
Die medizinische Notversorgung soll weiterhin gewährleistet werden, während die Arztpraxen geschlossen bleiben. Laut dem Arzt Dr. Marc Block, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbands Ebersberg, bedeutet die Protestaktion lediglich Überstunden für die Ärztinnen und Ärzte.
"Wir kommen eben später und machen dann Überstunden. Das Ganze ist für uns ein Mehraufwand, nicht wie bei Piloten oder Lokführern, die streiken und damit das ganze Land lahmlegen", erklärte er im Interview mit dem Münchner Merkur. Laut Dr. Block gab es von den Patientinnen und Patienten noch kein Feedback.