Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Abschied einer Radioikone: Fritz Egners letzte Sendung bei Bayern 1 noch vor Weihnachten

Bayern 1

Radiolegende Fritz Egner muss bei Bayern 1 aufhören

    • |
    • |
    Sie schrieben Radiogeschichte: die Moderatoren Fritz Egner (links) und Thomas Gottschalk auf einem Foto aus dem Jahr 2017. Beim Bayerischen Rundfunk galten sie – zusammen mit Günther Jauch – einst als „junge Wilde“.
    Sie schrieben Radiogeschichte: die Moderatoren Fritz Egner (links) und Thomas Gottschalk auf einem Foto aus dem Jahr 2017. Beim Bayerischen Rundfunk galten sie – zusammen mit Günther Jauch – einst als „junge Wilde“. Foto: Tobias Hase/dpa

    Es ist das Ende einer Ära: Der beliebte Moderator Fritz Egner werde sich noch vor Weihnachten von Bayern 1 und seiner Sendung „Fritz und Hits“ verabschieden. Um größeren Abschiedsrummel zu vermeiden, wolle er vorher nicht verraten, wann seine letzte Sendung sei, erklärte der öffentlich-rechtliche Radiosender am Freitag.

    Dass der Abschied nicht auf Wunsch des 75-Jährigen erfolgte, wird aus den Worten deutlich, mit denen er in der Pressemitteilung zitiert wird: „Ich wäre gerne noch ein bisschen länger geblieben. Aber der Sender hat für den Sendeplatz andere Pläne.“ 45 Jahre habe er, so Egner weiter, frei seine Sendung gestalten und seiner Leidenschaft, „gepaart mit Chronistenpflicht“, nachgehen können. Dies sei „ein großartiges Privileg, das ich sehr zu schätzen weiß“.

    Fritz Egner: „Ich wäre gerne noch ein bisschen länger geblieben“

    Nach Senderangaben starte Bayern 1 ab dem 10. Januar 2025 am Freitagabend das Wochenende „mit einem unterhaltsamen Musikformat“ und spiele „ausschließlich Lieblingshits und Lieblingsstars der Hörerinnen und Hörer“. Moderiert werde die Sendung von Moderatorinnen und Moderatoren, die auch bislang schon auf Bayern 1 zu hören seien.

    Egner war vor 50 Jahren als Moderator entdeckt worden, begonnen hatte er als Studiotechniker beim US-Militärsender AFN in München. 1979 kam er dann zu Bayern 3, wo er zu den „jungen Wilden“ gehörte – mit Thomas Gottschalk und Günther Jauch. Jeder der drei sollte auf seine Weise Mediengeschichte schreiben.

    Egner, der später auch im Fernsehen mit Shows wie „Dingsda“ (ARD) oder „Die versteckte Kamera“ (ZDF) einem breiten Publikum bekannt wurde, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten einen Ruf als exzellenter Musikkenner erarbeitet, insbesondere der Rock- und Popmusik der 60er- und 70er-Jahre. Er interviewte zahlreiche Weltstars und erlebte mit ihnen so einiges: Mit Muhammad Ali sei er in der Disco gewesen, für Queen habe er den teuersten Schal seines Lebens gekauft und mit Stevie Wonder habe er gefrühstückt, erzählte er einmal.

    Zuletzt kritisierte Fritz Egner Entwicklungen in der Musikbranche

    Auf die Entwicklungen in der Musikbranche blickte Egner zuletzt kritisch. Dem Branchendienst „Radioszene“ sagte er im Sommer: Wie Musik inzwischen konsumiert und produziert werde, führe „in vielen Fällen zu Gleichförmigkeit und emotionaler Verkümmerung“. Das traditionelle Radio habe eine Zukunft, wenn es sich davon abhebe. Dazu brauche es allerdings „auf Entscheider-Ebene Fachkräfte und Enthusiasten“. Für interessierte Hörerinnen und Hörer werde es immer schwieriger, Hintergrundinformationen und Interviews zu bekommen; Musikerinnen und Musiker würden „von KI und Ähnlichem verdrängt“.

    Diskutieren Sie mit
    13 Kommentare
    Günter Köhler

    Eine Riesensauerei! Da wird ein qualitativ hochwertiger, verdienter, beliebter und kritischer Moderator einfach aus dem Programm geworfen, weil er dem Sender nicht mehr passt und dieser macht jetzt dann genau das, was Egner kritisiert hatte. Bayern 1 setzt künftig lieber noch mehr auf Gefühlsduselei als auf Qualität. Bayern 1 - Nein Danke!

    |
    Brunhilde Mayer

    Fritz Egner ist 75. Sehe da jetzt ehrlich gesagt keine Riesensauerei. Auch wenn man ihn nicht wirklich ersetzen kann, man muss auch mal aufhören können . Ich wünsche ihm einen verdienten Ruhestand.

    Maria Reichenauer

    doch, es ist eine Sauerei. 75 ist kein Grund aufzuhören. Das muss jeder selber wissen, wann es genug ist. Und für Fritz Egners Sendung war noch lange nicht das Ende erreicht. Egners Sendung war eine der besten und hörenswertesten Sendungen in Bayern 1 und hat sich im Niveau sehr gut abgehoben zum Rest – selbsternannte Experten, flache Witze, ein wenig Gefühlsduselei und die vielgepriesenen "Achziger" können mir gestohlen bleiben. Lieber Fritz Egner, bewerben Sie sich bei der Rockantenne, da hören wir uns wieder!!!

    Martin Anhalt

    Die Art und Weise ist ein Skandal! Das Fritz nach vielen Jahren so abserviert wird, müsste ein Nachspiel haben!

    Martin Anhalt

    Hallo Maria, ich bin sehr Ihrer Meinung. So eine „ABSCHIEBUNG“ hat Fritz nicht verdient! Ich möchte nicht bei Bayern 1 tätig sein, wenn man so rücksichtslos mit so einer Persönlichkeit umgesprungen wird.

    Ronald Hattensaur

    Ich gebe Fritz Egner Recht. Ein ganz schlimmes Beispiel ist Hitradio RT1.

    Gerd Saxenhammer

    Bei den jungen Wilden wurde Waldi vergessen . Waldemar Hartmann war damals mit Gottschalk und Jauch und dem anderen Augsburger, Hans Roland Fässler, das Team der einst berühmten Autofahrersendung auf Bayern 3.

    Erwin Knauff

    Es ist schon ein großes Ärgernis, wie der gebührenfinanzierte Rundfunk immer mehr zum flachen Formatradio verkommt. Fritz EG er soll sich bei Schwarzwald Radio bewerben. Da kann er mit seinem Wissen und seiner Musilauswahl sicher einen Sende Platz bekommen.

    Wolfgang Boeldt

    Hoffentlich haben die Krokodilstränenweindenden Fritz and Hits wenigstens permanent gehört. Hätte er gute Quoten gehabt, hätte er sicherlich weiter machen dürfen. Mit 75 sollte man mal los lassen können.

    |
    Maria Reichenauer

    Wenn ich irgendwas auf Bayern 1 gehört habe, dann Fritz Egner. Den restlichen Mist kann hören, wer will, ich bin nicht dabei. Mir ist das schon lange zu doof mit den ständgen Experten, flachen Ratespielen und den "Achtzigern", die gegen gute alte Rockmusik nur Gedudel sind. Es lebe die Rockantenne! Genau weil es nicht immer um Quten gehen darf, ist das eine Sauerei, wie man mit jemand umgeht, der so ein Musikfuchs ist. Und das Alter spielt keine Rolle, solange man noch was zu sagen hat. Allerweltsweisheiten und Besserwisserei gehören nicht dazu.

    Martin Anhalt

    Es ist ein Skandal bei Bayern 1! Die Art und Weise gleicht einer „Abschiebung“ eines großartigen Moderators in der Radiolandschaft. „Reinke am Samstag“ auf hr1 ist zum Glück noch jede Woche von 9:05 - 12 Uhr ON AIR. Ich werde das Programm von Bayern 1 erst mal boykottieren!

    Marianne Böhm

    Egner und Gottschalk waren in meiner Jugend, die jungen musikalischen Pioniere im Radio, die mich in ihrer offenen Art in die Welt der Pop und Rock Musik mitgenommen haben. Es ist schade wie man diese großartigen Menschen dermaßen ausmustert, rauswirft. Heute kommen junge Moderatoren nach, denen es an Charisma, Respekt und Menschlichkeit fehlt.. Alles ist auf Kariere, Erfolg ohne Rücksicht aufgebaut. Vielleicht findet Fritz Eger noch etwas was ihn ausfüllt und wo man von ihm doch noch etwas zu hören bekommt.

    Heinrich Hoege

    Mit 75 kann man auch schon mal "Hits mit Fritz" in Rente schicken. Ganz ohne Wehmut!

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden