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Zwei Morde, eine Spur: Rätselhafte DNA-Funde im Fall Ursula Herrmann

Zwei Morde, eine Spur

Rätselhafte DNA-Funde im Fall Ursula Herrmann

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    In dieser Holzkiste ist das entführte Mädchen qualvoll erstickt.
    In dieser Holzkiste ist das entführte Mädchen qualvoll erstickt.

    Von Stefan Krog Der wegen Mordes angeklagte Neffe der getöteten Parkhaus-Millionärin Charlotte Böhringer hat nach 40 Tagen seinen Hungerstreik beendet. Der Verteidiger des 33-Jährigen bestätigte am Mittwoch, dass er nun wieder feste Nahrung zu sich nimmt. Ihm wird vorgeworfen, seine Tante im Mai 2006 aus Habgier erschlagen zu haben.

    Schlagzeilen machte der Mord an der Millionärin auch vor etwa einem Jahr, als die Ermittler Parallelen zum Fall Ursula Herrmann entdeckten: Eine DNA-Spur aus der Wohnung der 2006 getöteten Münchner Millionärin, unter anderem von einem Glas in der Geschirrspülmaschine, stimmte überein mit Anhaftungen von einer Schraube an der Holzkiste, in der vor 27 Jahren die zehnjährige

    Eine Übereinstimmung, die alle überraschte. War der Entführer von Ursula Herrmann auch in der Wohnung von Charlotte Böhringer gewesen? Oder war bei den Untersuchungen geschlampt worden? Die Polizei nahm etliche Speichelproben, um festzustellen, woher die Übereinstimmung kam.

    Die Frage ist nach wie vor ungeklärt und wird es möglicherweise auch bleiben. Die vor Kurzem erfolgte Festnahme des mutmaßlichen Täters im Herrmann-Fall, Werner M., macht es jedenfalls unwahrscheinlicher, dass die Fälle Böhringer und Herrmann etwas miteinander zu tun haben.

    "Es gibt keinen Zusammenhang", sagt der Augsburger Leitende Oberstaatsanwalt Reinhard Nemetz. Die Böhringer-Spuren seien weder mit Werner M. noch mit Personen aus seinem Umfeld, gegen die auch ermittelt wird, identisch.

    Für den angeklagten Böhringer-Neffen, der die Tat bestreitet, ist das wohl ein Rückschlag. Seine Verteidigung überlegt schon öffentlich, ob Werner M. noch einen unbekannten Mittäter gehabt haben könnte, der in der Böhringer-Wohnung war.

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