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Zuwanderung: Seehofer will Asylmissbrauch stärker bekämpfen

Zuwanderung

Seehofer will Asylmissbrauch stärker bekämpfen

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    Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer will härter gegen Schleuser und Asylmissbrauch vorgehen.
    Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer will härter gegen Schleuser und Asylmissbrauch vorgehen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Für Horst Seehofer wird  der Kampf gegen Asylmissbrauch und Schleuser nicht hart genug geführt. Die großen Flucht- und Wanderungsbewegungen nach Deutschland sind laut dem CSU-Chef für Europa das „dritte Megathema dieses Jahrhunderts“. Sie stehen neben der Finanzkrise 2008 und der Reaktorkatastrophe in Japan 2011. „Dieses

    Ziel der Politik in den kommenden Wochen müsse sein, einerseits mit den Schutzbedürftigen Solidarität zu üben und die große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung zu erhalten. Andererseits aber müsse der Asylmissbrauch abgewehrt werden. Vom Koalitionsgipfel kommenden Sonntag in Berlin erwarte er, „dass wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, den Missbrauch des guten Asylrechts im Grundgesetz zu verhindern.“ Was getan und wie es finanziert wird, müsse noch in diesem Monat geklärt werden. Es gehe darum, der Bevölkerung zu beweisen, „wir sind handlungsfähig“.

    Seehofer will konkrete Maßnahmen gegen Asylmissbrauch

    Als konkrete Maßnahmen gegen Asylmissbrauch nannte Seehofer eine Ausweitung der Liste sicherer Herkunftsländer, schnellere Verfahren und den Abbau finanzieller Anreize. Er könne nicht darüber hinwegsehen, dass ihm Regierungschefs von Balkanländern sagen, die finanziellen

    Konkreter wollte Seehofer gestern nicht werden. Aus Regierungskreisen hieß es aber, dass bei Asylbewerbern ohne Chance auf Anerkennung über eine Wiedereinführung der Residenzpflicht, eine Rückkehr zum Prinzip der Sachleistungen sowie an Einschränkungen bei der Arbeitserlaubnis nachgedacht wird.

    Seehofer fordert härteren Kampf gegen Schleuser

    Außerdem sprach sich der Ministerpräsident für eine rigorose Bekämpfung der Schleuserkriminalität aus. Dazu müssten Justiz und Polizei personell gestärkt werden. Er forderte ein Wohnungsbauprogramm des Bundes. Und er wies auf weitere Folgen, etwa bei der Finanzierung von Schulen und Kindertagesstätten, hin. „Es wird bei der Bereitstellung öffentlicher Güter Fragen geben, die wir beantworten müssen“, sagte Seehofer und fügte hinzu, der Bund sei „für das, was er tut, und für das, was er nicht tut, in der Verantwortung.“ Es gehe hier „nicht um Millionen, sondern um Milliarden“.

    Rechtsextremen Tendenzen, so Seehofer, werde Bayern entschlossen begegnen. Unter seiner Führung gebe es „Null-Toleranz für Fremdenfeindlichkeit und Rassismus“. Es komme darauf an, „dass wir mit einer schlüssigen Konzeption auf einer in sich geschlossenen ethisch-geistigen Grundlage handeln“.

    Innenminister Joachim Herrmann, der den Schlagersänger Roberto Blanco einen „wunderbaren Neger“ genannt hatte, nahm Seehofer in Schutz. Er arbeite seit vielen Jahren eng mit Herrmann zusammen und habe ihn „ohne jede Ausnahme als aufrechten Demokraten“ kennengelernt. Nach Herrmanns Entschuldigung bei Blanco und nach dessen „nobler Reaktion“ sei für ihn „die Angelegenheit erledigt“.

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