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Zugunglück: Zugunglück von Bad Aibling: Wie Retter mit dem Einsatz fertig werden

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Zugunglück von Bad Aibling: Wie Retter mit dem Einsatz fertig werden

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    Für die Retter ist der Einsatz nach dem Zugunglück belastend.
    Für die Retter ist der Einsatz nach dem Zugunglück belastend. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Als die ersten Retter direkt nach dem Zugunglück vor Ort eintreffen, bietet sich ihnen ein Bild des Grauens. Sie hören Schreie. Und sie sehen zwei verkeilte Züge, blutüberströmte Verletzte und abgetrennte Gliedmaßen. Trotz dieser belastenden Eindrücke müssen die Einsatzkräfte sofort funktionieren. Wie schaffen sie das?

    Rosenheims Kreisbrandleiter Richard Schrank war am Dienstag als einer der ersten Helfer an der Unglücksstelle. "Erst einmal war eine Blockade da", sagt er. Auch andere Retter berichten, dass sie erst einmal die Lage sondieren mussten. Trotzdem funktionierte die Hilfe sofort. Verletzte wurden versorgt, eingeklemmte Menschen aus den Zügen geschnitten und zehn Tote geborgen.

    "Rettungskräfte werden sehr gut geschult und auf belastende Einsätze vorbereitet, sodass sie im Ernstfall die gelernten Abläufe routiniert abspulen können", erklärt Dieter Lenzenhuber. Er ist Schwabens Teamleiter der Einsatzkräfte-Notfallversorgung, die Retter bei Einsätzen und bei der späteren Aufarbeitung der Erlebnisse begleitet. Lenzenhuber steht mit Betreuern in Bad Albing in Kontakt. Es sei möglich, dass die dortigen Einsatzkräfte in den kommenden Wochen auch von dem Team aus Schwaben betreut werden.

    Zugunglück bei Bad Aibling: Kameradschaft hilft bei solch belastenden Einsätzen

    Lenzenhuber betont, dass die Einsatzkräfte vor Ort ihre antrainierten Mechanismen zielgerichtet abspulen müssen. Es sei wichtig, dass die Retter bei dieser helfenden Routine nicht gestört werden. Daher müssten sie vorher auch lernen, mit dem Andrang der Medien umzugehen, der auch jetzt nach dem Zugunglück bei Bad Aibling gewaltig war.

    Nach den Einsätzen können sich die Retter an betreuende Einrichtungen und Fachkräfte wenden, um über das Erlebte zu sprechen und es so zu verarbeiten. Die vertraulichen Einzel- oder Gruppengespräche können verhindern, dass es zu posttraumatischen Belastungsstörungen kommt. "Das wird sehr unterschiedlich angenommen", sagt Lenzenhuber.

    Das sich nicht alle an die Betreuung wenden, sei bei Rettungsdiensten und Feuerwehren vor allem eines wichtig: Kameradschaft. "Manche machen sich über Feuerwehrfeste lustig, doch hier wird ein Zusammenhalt gestärkt, der bei belastenden Einsätzen wichtig wird", führt Lenzenhuber aus. Nicht alleine mit den Eindrücken umgehen zu müssen und darüber reden zu können - das sei entscheidend, damit Retter mit solchen Szenen wie jetzt nach dem Zugunglück bei Bad Aibling fertig werden.

    So läuft die Bergung der Züge bei Bad Aibling ab 

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