Man habe ihren Mann , soll die 49-Jährige ihrer Zellengenossin in der JVA Nürnberg vor wenigen Wochen erklärt haben. Danach sei die Leiche in einer ganz in der Nähe des Tatorts verbrannt worden, gab die Zeugin dann gegenüber der Anstaltsleitung das Gespräch wieder.
Diese Aussage steht aber im Gegensatz zur Anklage, die vorwirft, dass der 52-jährige Bauer erschlagen und seine worden ist. Außer den längst wieder zurückgenommenen Geständnissen der vier Angeklagten gibt es keine zwingenden objektiven Beweise für die Mordanklage.
Im laufenden Verfahren gab es jedoch mehrere Aussagen von Nachbarn und Bekannten, die sich erinnern können, dass unmittelbar nach dem Verschwinden des Landwirts im Oktober 2001 einige Tage lang ein direkt vor dem Haus abgestellt war. Darüber hinaus hat die ältere Tochter Manuela (20) bei einer Vernehmung durch die Kriminalpolizei auch einmal davon gesprochen, dass die Leiche des Vaters verbrannt worden sei. Die Kripo ist dieser Version aber nicht weiter nachgegangen.
Die Zeugin aus der JVA hat hinter den Kulissen des nun schon seit 8. Dezember laufenden Mordprozesses ziemlich Bewegung ausgelöst. Wie Richter Georg Sitka als Vorsitzender der Jugendkammer erklärte, hat die Kriminalpolizei im Auftrag des Gerichts vor einigen Tagen bereits Ermittlungen in dieser Sache geführt. Unter anderem in der Müllverbrennungsanlage im Ingolstädter Stadtteil Mailing, wo der Müll aus der gesamten Region ins Feuer wandert.
Die Ankündigung der neuen Zeugenaussage sorgte am Ende des gestrigen Verhandlungstages deutlich für und bei den Anwälten. Der Ingolstädter Strafverteidiger Max Steinkohl, der Hermine R. vertritt, lehnte jede Stellungnahme dazu ab. Sein Kollege Norbert Feldmeier (Manuela R.) sagte nur, dass es sich bei der um eine handle, die stark unter dem Einfluss von Drogen-Ersatzmedikamenten stehe.