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Zeitumstellung 2014: Zeit wird's: Ilse Aigner will ein Ende der Sommerzeit

Zeitumstellung 2014

Zeit wird's: Ilse Aigner will ein Ende der Sommerzeit

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    Zeitumstellung hin, Zeitumstellung her: Damit soll bald Schluss sein - zumindest dann, wenn es nach Ministerin Ilse Aigner geht. Sie fordert eine Abschaffung der Sommerzeit.
    Zeitumstellung hin, Zeitumstellung her: Damit soll bald Schluss sein - zumindest dann, wenn es nach Ministerin Ilse Aigner geht. Sie fordert eine Abschaffung der Sommerzeit. Foto: Lukas Barth (dpa)

    Die Zeitumstellung wird uns am kommenden Sonntag, 30. März, wieder einmal eine Stunde Schlaf rauben - und reichlich Nerven. Denn die Uhrzeit wird vorgestellt, von zwei Uhr auf drei Uhr. Das ist der Start der Sommerzeit 2014. Sechs Monate lang bleibt es abends länger hell, was vor allem Biergartenfreunde und Sportler freuen dürfte. Doch zugleich sind viele Menschen von

    In diesen Chor der Genervten stimmt jetzt auch Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) ein. Sie fordert, wen auch reichlich zurückhaltend, ein Ende der jährlichen Zeitumstellung. "Das wäre eine tolle Geschichte, wenn sich die EU Gedanken darüber machen könnte", sagte sie. Ein Verzicht auf die Umstellung der Uhr "würde viele freuen - auch mich". Das könne aber nur die

    Die Zeitumstellung nervt viele Deutsche

    Die Geschichte der Zeitumstellung

    Benjamin Franklin ist der eigentliche Urheber der Zeitumstellung. Bereits 1784 formulierte er seine Idee, durch eine Zeitumstellung den Kerzenverbrauch zu senken, in einem Brief an eine Pariser Zeitschrift. Wahrscheinlich hat er seinen Vorschlag aber nicht ernst gemeint.

    Hierzulande wurde die Sommerzeit erstmals 1916 anlässlich des Ersten Weltkrieges eingeführt. Die Umstellung wurde bis 1918 beibehalten. Seither gab es verschiedene Ansätze. 1947 gab es zum Beispiel zusätzlich zur Sommerzeit eine Hochsommerzeit.

    Die Ölkrise 1973 veranlasste die Länder Europas dazu, Möglichkeiten für einen geringeren Energieverbrauch zu suchen. Einige Jahre später wurde die Sommerzeit eingeführt, um das Tageslicht besser ausnutzen zu können.

    Der englische Ausdruck für die Sommerzeit lautet: "Daylight Saving Time". Damit ist der eigentliche Zweck der Umstellung wörtlich benannt.

    In Deutschland wurde die Zeitumstellung erst 1980 vollzogen, weil sich die beiden deutschen Staaten erst untereinander einigen mussten. Man wollte verhindern, die BRD und die DDR auch noch zeitlich zu trennen.

    Mitte der 90er Jahren einigte man sich innerhalb der EU auf eine einheitliche Sommerzeit. Seitdem werden in allen europäischen Ländern am letzten Sonntag im März die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Am letzten Sonntag im Oktober werden die Uhren dann wieder auf Winterzeit (Normalzeit) zurückgestellt.

    Der eigentliche Zweck der Zeitumstellung wurde, wie man inzwischen weiß, verfehlt. Zwar braucht man durch die zusätzliche Stunde Tageslicht während der Sommerzeit weniger elektrisches Licht, aber morgens wird dafür mehr Energie zum Heizen verbraucht. Unterm Strich ist der Energieaufwand dadurch - einigen Studien zufolge - sogar höher.

    Außerdem sind viele Experten davon überzeugt, dass sich die Zeitumstellung negativ auf den Biorhythmus auswirkt. Studien haben ergeben, dass sich am darauffolgenden Montag mehr Verkehrsunfälle als sonst ereignen.

    Ob Aigner mit ihrem Wunsch bei der EU Gehör finden wird, ist unklar. Bei vielen Deutschen jedenfalls dürfte die bayerische Ministerin mit ihrer Forderung Freunde finden. Die Zeitumstellung ist nämlich alles andere als unumstritten. Die Umstellung auf Sommerzeit wird auch 2014 wieder viele innere Uhren durcheinander bringen, am Montag für verschlafene Kollegen sorgen - und womöglich zu einer Zunahme von Unfällen im Straßenverkehr führen.

    Nur eines wird die Zeitumstellung 2014 wohl wieder einmal nicht bewirken: Strom wird durch den Beginn der Sommerzeit nicht gespart - was das eigentliche Ziel war, als die Umstellung einst eingeführt wurde. AZ

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