Regensburg Nach den Irritationen bei der Islamkonferenz Ende März müht sich Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) um versöhnliche Töne gegenüber den Muslimen in Deutschland. Die Anerkennung verschiedener Weltanschauungen mache eine pluralistische Gesellschaft erst lebensfähig, sagte er am Dienstag beim „Regensburger Gespräch zur Religion in der Gesellschaft“. Der Innenminister betonte, Deutschland sei ein religionsfreundliches Land. Dennoch müsse der Staat eine „fördernde Neutralität“ im Umgang mit den verschiedenen Religionen an den Tag legen. „Eine freiheitliche, demokratische Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, dass sie Grenzen setzt“, sagte Friedrich. Die wachsende Zahl muslimischer Gläubiger in Deutschland nannte Friedrich eine Herausforderung für eine christlich geprägte Gesellschaft.
Mit Blick auf die Islamkonferenz sagte der Innenminister, das Gremium müsse das Ziel haben, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern und Extremismus zu verhindern. Dies könne durch die flächendeckende Einführung von Islamunterricht in deutscher Sprache erreicht werden. Friedrich hatte vor zwei Wochen für Verärgerung bei Teilnehmern der Islamkonferenz gesorgt, als er bei den Muslimen für mehr Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden warb.
Der zum neuen evangelischen Landesbischof gewählte Bamberger Theologieprofessor Heinrich Bedford-Strohm rief die Christen in Deutschland zu mehr Demut im Umgang mit anderen Religionen auf. „Wir Christen haben in unserer Geschichte immer wieder versagt“, sagte er. Deshalb sollten „wir Christen selbstkritischer mit unserer Religion umgehen“. (dapd)