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Zecken in Bayern: Zwei neue FSME-Risikogebiete in unserer Region

Zecken in Bayern

Zwei neue FSME-Risikogebiete in unserer Region

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    Vor allem im Sommer ist das Risiko hoch, sich durch einen Zeckenbiss mit FSME zu infizieren. Fast alle Gebiete in der Region sind Risikogebiete.
    Vor allem im Sommer ist das Risiko hoch, sich durch einen Zeckenbiss mit FSME zu infizieren. Fast alle Gebiete in der Region sind Risikogebiete. Foto: Frank Rumpenhorst, dpa

    Das Robert-Koch-Institut hat am Donnerstag eine aktualisierte Karte der FSME-Risikogebiete in Deutschland herausgegeben. Fast ganz Bayern gilt mittlerweile als Risikogebiet - 91 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte sind ab sofort betroffen. Neu dabei sind auch Gebiete in unserer Region: der Landkreis Landsberg am Lech und die kreisfreie Stadt Kaufbeuren.

    FSME-Risikogebiete: Auch der Kreis Landsberg und die Stadt Kaufbeuren sind dabei

    Erst im vergangenen Jahr waren die Landkreise Augsburg, Günzburg, Starnberg, München und Weilheim-Schongau als neue Risikogebiete hinzugekommen. Damit ist nicht nur fast ganz Bayern - sondern mit wenigen Ausnahmen auch ganz Schwaben ein FSME-Risikogebiet. Einzig das Stadtgebiet Augsburg und der Landkreis Dillingen sind laut Robert-Koch-Institut noch FSME-risikofrei.

    In Deutschland sind 2018 überdurchschnittlich viele Menschen an der von Zecken übertragenen Hirnentzündung FSME erkrankt. Mit 583 bundesweit gemeldeten Fällen von Frühsommer-Meningoenzephalitis wurde der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2006 (546) überschritten.

    Eine RKI-Sprecherin sagte, Schwankungen der Fallzahlen seien bei FSME üblich. Vermutlich habe der gute Sommer 2018 günstige Bedingungen für die Übertragung von FSME-Viren geschaffen. Im Bericht heißt es, auch in anderen Jahren mit hohen Fallzahlen habe wahrscheinlich das Zusammenspiel ökologisch-klimatischer Faktoren das Geschehen begünstigt: Zecken und Viren seien vermutlich verbreiteter gewesen, zudem führe schönes Wetter mehr Menschen in die Natur.

    Menschen, die in Risikogebieten Kontakt zu Zecken haben könnten, wird eine Schutzimpfung empfohlen. Die FSME-Impfquoten dort seien "nach wie vor unzureichend, um eine starke Zunahme der FSME-Fallzahlen" zu verhindern, heißt es im Bericht. Ein Großteil der Erkrankungen wird als vermeidbar eingestuft. 98 Prozent der 2018 erfassten FSME-Patienten waren nicht oder unzureichend geimpft. Das Risiko, an FSME zu erkranken, steigt laut RKI ab 40 Jahren deutlich an, Männer seien gefährdeter als Frauen.

    Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist – nach der Lyme-Borreliose – die zweithäufigste zeckenübertragene Krankheit in Deutschland. Verursacht wird sie durch das FSME-Virus. Die Krankheit verläuft klassischerweise in zwei Phasen: Zunächst kommt es zu grippeähnlichen Symptomen mit mäßigem Fieber bis 38 Grad Körpertemperatur, Kopfschmerzen, Erbrechen, Schwindelgefühl. Gefährliche Blutsauger: So schützen Sie sich vor Zecken

    Warum eine FSME-Infektion so gefährlich sein kann

    Nach einem fieberfreien Intervall von etwa einer Woche bis 20 Tagen entsteht bei rund zehn Prozent der Patienten eine Meningoenzephalitis, also Hirnhaut- und Gehirnentzündung. Die FSME verläuft in jedem hundertsten Fall tödlich.

    In Bayern werden dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit jedes Jahr rund 150 Fälle von FSME nach Infektionsschutzgesetz gemeldet. Im Rekordjahr 2017 wurden insgesamt 234 Fälle in Bayern verzeichnet. Auch im vergangenen Jahr haben sich immerhin noch 224 Menschen mit FSME infiziert.

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    Hohes FSME-Risiko in Bayern: Experten raten zur Schutzimpfung

    Angesichts der anhaltenden Gefahr in Bayern warnen Experten vor FSME und raten dringend zur Schutzimpfung. Gerade jetzt zu Jahresbeginn sei die richtige Zeit, sich für eine FSME-Impfung zu entscheiden, rät etwa die Techniker Krankenkasse. Um den vollen Impfschutz zu genießen benötigt nämlich jeder Patient insgesamt drei Impfungen. Und zwischen den einzelnen Terminen muss eine gewisse Zeit liegen.

    Besonders wichtig ist eine FSME-Schutzimpfung für alle Menschen, die in gefährdeten Regionen leben und für diejenigen, die aus beruflichen Gründen besonders gefährdet sind wie Forstarbeiter, Landwirte oder Laborpersonal.

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