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Zecken: Schon 690 Borreliose-Fälle in Bayern gemeldet

Zecken

Schon 690 Borreliose-Fälle in Bayern gemeldet

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    Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Impfung gegen FSME ab drei Jahren. Schützen sollten sich alle, die sich in Risikogebieten aufhalten.
    Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Impfung gegen FSME ab drei Jahren. Schützen sollten sich alle, die sich in Risikogebieten aufhalten. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Die Zecken in Bayern stechen wieder zu: Heuer sind im Freistaat schon 690 Fälle von Borreliose gemeldet worden. Im Vorjahreszeitraum seien dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) 645 Fälle gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in München mit.

    Gegen Lyme-Borreliose schützt keine Impfung

    Borreliose und FSME: Symptome und Behandlung

    Borreliose ist die am häufigsten von Zecken übertragene Infektionskrankheit in Deutschland.

    Erreger sind Borrelien, eine Bakterienart. Sie gelangen mit dem Stich einer Zecke ins Blut.

    Typisches Symptom der Borreliose ist die «Wanderröte», ein roter Hautring um die Einstichstelle. Weitere Symptome sind Muskel- und Gelenkschmerzen, auch Fieber.

    Behandelt wird die Infektion mit Antibiotika.

    Wird die Krankheit nicht frühzeitig erkannt, sind Spätfolgen wie Gelenkentzündungen (Arthritis), Herzmuskel- oder Nervenentzündungen möglich.

    Unbehandelt können diese jahrzehntelang Beschwerden verursachen.

    Erreger der FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sind dagegen Viren. Auch sie können beim Zeckenstich auf den Menschen übertragen werden.

    Die FSME ist eine fieberhafte Erkrankung unter Beteiligung der Hirnhäute. In besonders schweren Fällen kann es zur Gehirnentzündung und zur Schädigung des Rückenmarks kommen. Im Extremfall verläuft die Krankheit tödlich.

    Anders als bei der Borreliose gibt es zur Behandlung der FSME keine Medikamente. Deshalb raten Ärzte zur Schutzimpfung.

    Gegen die sogenannte Lyme-Borreliose schützt zwar keine Impfung. Die durch Bakterien ausgelöste Krankheit kann aber mit Antibiotika therapiert werden - je früher sie entdeckt wird, desto besser. Frühzeichen einer Infektion mit Borrelien ist dem Ministerium zufolge eine kreisförmige Rötung um die Einstichstelle. "Wenn sie erscheint, muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden." Unerkannte Infektionen können demzufolge weitere Erkrankungen hervorrufen, insbesondere am Nervensystem, den Gelenken und der Haut.

    Hingegen gab es in Bayern in diesem Jahr bislang mit 26 Fällen von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) weniger als im gleichen Zeitraum 2017. Gegen diese Virus-Erkrankung, die mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindel beginnt und Entzündungen von Gehirn, Hirnhäuten und Rückenmark verursachen kann, gibt es eine Impfung. Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) betonte: "Es ist jetzt höchste Zeit für eine Schutzimpfung. FSME ist keine Lappalie." Vor allem bei älteren Menschen könne sie schwer verlaufen. "Aber auch Kinder sind gefährdet." Für einen kompletten Impfschutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich.

    Es gibt immer mehr FSME-Risikogebiete

    Seit der Meldepflicht für FSME-Erkrankungen im Jahr 2001 wurden immer mehr Regionen vom Robert Koch-Institut zum Risikogebiet erklärt, wie das Ministerium mitteilte. Das seien 91 von 96 Landkreisen und kreisfreien Städten in Bayern. "Als Nicht-Risikogebiete gelten derzeit die Landkreise Dillingen an der Donau und Fürstenfeldbruck sowie die Städte Augsburg, München und Schweinfurt." Laut LGL gab es im vergangenen Jahr 224 FSME-Fälle in Bayern, 2017 waren es 234. (dpa/lby)

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