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Würdigung: Die Frauen ziehen nach

Würdigung

Die Frauen ziehen nach

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    München Sie kümmern sich um Menschen in Not, fördern das Ansehen Bayerns oder setzen sich ehrenamtlich für die Gesellschaft ein: die Träger des Bayerischen Verdienstordens. Gestern hat Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) 61 Menschen die höchste Auszeichnung des Freistaates Bayern verliehen.

    Die Träger des Ordens sind Persönlichkeiten aus den Bereichen Politik, Kultur, Kirche, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Münchner „Tatort“-Kommissare Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl wurden ebenso ausgezeichnet wie der Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott, und die Bezirksbäuerin des Bezirksverbandes Schwaben, Anni Fries aus Biberbach (Kreis Augsburg).

    Auch eine Hausfrau hat von Seehofer das weiß-blaue Malteserkreuz überreicht bekommen: Hildegard Alscher aus Ebersberg. Seit Jahrzehnten kümmert sie sich um ihren behinderten Sohn und ihren Ehemann, der einen Schlaganfall erlitten hat. Zusätzlich habe sie mehrere Jahre ihre Schwiegermutter versorgt.

    Alscher ist eine der neuen Ordensträgerinnen. Überhaupt waren die Frauen mit einer Quote von fast 50 Prozent stark vertreten. In den vergangenen Jahren war die Verleihung des Verdienstordens öfter wegen zu weniger ausgezeichneter Frauen in die Kritik geraten.

    Alle Ordensträger haben die gleichen Rechte. Sie dürfen lebenslang alle staatlichen Schlösser, Gärten, Seen sowie Museen, Sammlungen und Sonderausstellungen kostenlos nutzen. Auch die bayerische Schifffahrt auf dem Ammersee, Königssee, Starnberger See und Tegernsee gehört dazu.

    Mit der gestrigen Verleihung gibt es in Bayern 1862 Träger des Bayerischen Verdienstordens. Die Zahl der lebenden Ordensträger ist auf 2000 begrenzt. Doch bei der Verleihung gehe es nicht darum, eine Zahl auszuschöpfen, wie eine Sprecherin der Staatskanzlei betonte. „Der Verdienstorden ist eine Anerkennung für Leistungen für den Freistaat und die Menschen in Bayern.“

    Jeder kann einen Preisträger vorschlagen

    Jeder Bürger kann potenzielle Träger des Ordens vorschlagen – entweder direkt bei dem Ministerium oder bei den zuständigen Bezirksregierungen. Aber auch der Ministerpräsident und die Minister können Personen benennen. Diese Vorschläge werden einem Ordensbeirat vorgelegt. Der stellvertretende Ministerpräsident sowie die Landtagspräsidentin empfehlen dann Seehofer, wer die höchste Auszeichnung Bayerns bekommen soll.

    Der Verdienstorden wird jährlich verliehen. Heuer wurden erstmals Hinweise zu den Würdenträgern und deren Leistungen gegeben. „Wir wollten der Öffentlichkeit die Hintergründe erläutern“, sagte eine Sprecherin der Staatskanzlei auf Nachfrage. Das Verfahren bleibe natürlich weiterhin vertraulich.

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