Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Wolf fotografiert: Ein Wolf ist im Bayerischen Wald unterwegs

Wolf fotografiert

Ein Wolf ist im Bayerischen Wald unterwegs

    • |
    Dieser Wolf ist einer automatischen Kamera im Bayerischen Wald vor die Linse gelaufen.
    Dieser Wolf ist einer automatischen Kamera im Bayerischen Wald vor die Linse gelaufen. Foto: Landesamt für Umwelt

    Kurz nach Mitternacht blitzte es im Nationalpark Bayerischer Wald. Am 8. Mai hat eine automatische Kamera, die zur Beobachtung von Wildtieren aufgestellt wurde, einen Wolf fotografiert. Das Tier sieht gut gewachsen aus, kräftig. Es besteht kein Zweifel: In dieser Nacht war ein Wolf im Bayerischen Wald unterwegs.

    Beim Landesamt für Umwelt (LfU) entdeckte das Bild vor Kurzem bei einer routinemäßigen Kontrolle der Kamera, das macht alle sechs bis acht Wochen jemand. Nun war der große Fund darauf. Nun fragen sich viele, ob es sich dabei um dasselbe Tier handelt, das Ende Februar am Moldausee in Tschechien fotografiert wurde. Mitte Mai trieb außerdem nahe München ein Wolf sein Unwesen. Ein Bild gab es zwar nicht, aber das konnte mit einer Speichelprobe nachgewiesen werden. Die Probe stammte von den zwei Schafen, die der Wolf gerissen hatte. Doch wie das Landesamt für Umwelt mitteilt, kann man anhand des Fotos nicht feststellen, ob es Zusammenhänge gibt.

    Am Bayerischen Wald ansässige Nutztierhalter wurden darüber informiert, dass ein Wolf umhergeht. Auch alle übrigen Interessenten können sich auf der Internetseite des LfU über Hintergründe und mögliche Folgen informieren.

    10 Fakten zum Wolf

    Ein Wolf wird etwa so groß wie ein ausgewachsener Schäferhund.

    Zu seiner Beute gehören etwa Rehe, Schafe und junge oder kranke Rothirsche. Sie fressen aber hin und wieder auch Aas.

    Wölfe sind extrem anpassungsfähig. Sie leben deshalb in Wäldern, Steppen, Heide- oder Graslandschaften. Sie benötigen lediglich Rückzugsorte, wo sie nicht vom Mensch gestört werden.

    Das Territorium eines Rudels kann mehrere Quadratkilometer groß sein, abhängig vom Nahrungsangebot.

    Die Gefahr, einem tollwütigen Wolf zu begegnen, ist äußerst gering. Deutschland gilt nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als tollwutfrei.

    Wölfe sind für den Menschen in der Regel nicht gefährlich. Selbst in Ländern, in denen viele Tiere leben, gibt es so gut wie keine Zwischenfälle. Natürlich handelt es sich immer noch um ein Wildtier, dem man sich nicht nähern sollte.

    Ein Wolf wird zwischen 10 und 13 Jahre alt. In Gefangenschaft können sie bis zu 16 oder 17 Jahre alt werden.

    In Europa gibt es derzeit zwischen 10.000 und 15.000 Wölfe.

    Rüden werden zwischen 35 und 67 Kilogramm schwer, Weibchen dagegen zwischen 27 und 50 Kilo.

    Der Wolf steht in Deutschland unter Naturschutz.

    Wölfe können Bayern erreichen– was bedeutet das?

    Einzelne Wölfe könne jederzeit nach Bayern kommen – sowohl aus dem Nordosten Deutschlands als auch aus dem Alpenbogen. Vor allem junge Rüden wandern auf der Suche nach einem eigenen Territorium sehr weit. So ist beispielsweise ein mit einem Sender markiertes Tier innerhalb von sechs Monaten von der Oberlausitz im Osten Deutschlands nach Weißrussland gelaufen. Das ist eine Distanz von 850 Kilometern Luftlinie. In Bayern ist 2006 bei Starnberg ein junger Rüde überfahren worden. Genetische Nachforschungen ergaben, dass dieses Tier aus einem Rudel nahe Nizza stammte.

    So verhalten Sie sich, wenn Sie einem Wolf begegnen

    Der Wolf reagiert auf den Anblick von Menschen vorsichtig, aber er ergreift nicht immer sofort die Flucht. Oft zieht sich das Tier langsam und gelassen zurück, teilt das Landesamt für Umwelt mit.

    Falls doch eine Begegnung stattfinden sollte, beachten Sie bitte folgende Regeln:

    Haben Sie Respekt vor dem Tier.

    Laufen Sie nicht weg. Wenn Sie mehr Abstand möchten, ziehen Sie sich langsam zurück.

    Falls Sie einen Hund dabei haben, sollten Sie diesen in jedem Fall anleinen und nahe bei sich behalten.

    Wenn Ihnen der Wolf zu nahe erscheint, machen Sie auf sich aufmerksam. Sprechen Sie laut, gestikulieren Sie oder machen Sie sich anderweitig deutlich bemerkbar.

    Laufen Sie dem Wolf nicht hinterher.

    Füttern Sie niemals Wölfe – die Tiere lernen sonst sehr schnell, menschliche Anwesenheit mit Futter zu verbinden und suchen dann eventuell aktiv die Nähe von Menschen.

    Ist es möglich, dass sich in Bayern dauerhaft Wölfe ansiedeln?

    In Bayern gibt es laut Landesamt für Umwelt derzeit keinen Nachweis auf die dauerhafte Anwesenheit von Wölfen. Wölfe sind anpassungsfähig. Sie lassen sich dort nieder, wo sie ausreichend Nahrung finden und genügend Rückzugsmöglichkeiten haben. Große Waldgebiete bieten wahrscheinlich die besten Lebensbedingungen. Ein aktives Ansiedeln von Wölfen werde es in Bayern aber nicht geben. AZ

    Quelle: Landesamt für Umwelt

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden