Einigen Jägern ist es gelungen, in einem Wald im Landkreis Starnberg einen Wolf zu fotografieren. Das Tier sei vor einer Woche im nördlichen Landkreis gesehen worden, teilte das Landesamt für Umwelt am Montag mit. Damit hielt sich der Wolf zeitweise nur wenige Kilometer von der Landeshauptstadt München entfernt auf.
Die Aufnahme ist von den Starnberger Jägern bei einer routinemäßigen Kontrolle einer automatischen Kamera entdeckt worden, die in der Nähe eines Jägerstandes angebracht ist, erläuterte die Behörde.
Das Foto zeigt eindeutig: Es handelt sich um einen Wolf
10 Fakten zum Wolf
Ein Wolf wird etwa so groß wie ein ausgewachsener Schäferhund.
Zu seiner Beute gehören etwa Rehe, Schafe und junge oder kranke Rothirsche. Sie fressen aber hin und wieder auch Aas.
Wölfe sind extrem anpassungsfähig. Sie leben deshalb in Wäldern, Steppen, Heide- oder Graslandschaften. Sie benötigen lediglich Rückzugsorte, wo sie nicht vom Mensch gestört werden.
Das Territorium eines Rudels kann mehrere Quadratkilometer groß sein, abhängig vom Nahrungsangebot.
Die Gefahr, einem tollwütigen Wolf zu begegnen, ist äußerst gering. Deutschland gilt nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als tollwutfrei.
Wölfe sind für den Menschen in der Regel nicht gefährlich. Selbst in Ländern, in denen viele Tiere leben, gibt es so gut wie keine Zwischenfälle. Natürlich handelt es sich immer noch um ein Wildtier, dem man sich nicht nähern sollte.
Ein Wolf wird zwischen 10 und 13 Jahre alt. In Gefangenschaft können sie bis zu 16 oder 17 Jahre alt werden.
In Europa gibt es derzeit zwischen 10.000 und 15.000 Wölfe.
Rüden werden zwischen 35 und 67 Kilogramm schwer, Weibchen dagegen zwischen 27 und 50 Kilo.
Der Wolf steht in Deutschland unter Naturschutz.
Aus dem Foto gehe eindeutig hervor, dass es sich nicht um einen Hund, sondern um einen Wolf handelt. Dies bewiesen Färbung und Proportionen des fotografierten Tieres. Behörden, Verbände und Nutztierhalter seien informiert worden.
Landwirte und Hirten zeigen sich über die Nachrichten wenig erfreut. Nicht alle Herden sind in den ländlichen Gebieten ausreichend vor Wölfen geschützt. Dass der Wolf sich nun dauerhaft im Landkreis Starnberg ansiedelt, ist nach Meinung von Experten allerdings unwahrscheinlich. In der Regel wären die Wölfe nur auf der Durchreise.
Schon 2006 wurde ein Wolf in der Nähe von München entdeckt
Wölfe leben zwar noch nicht dauerhaft in Bayern. In den vergangenen Jahren wurden aber immer wieder einzelne Tiere gesehen. 2006 wurde nahe Starnberg ein junger Wolf aus dem Mittelmeerraum überfahren. In Deutschland leben seit 1996 wieder Wölfe. dpa/lby
So verhalten Sie sich, wenn Sie einem Wolf begegnen
Der Wolf reagiert auf den Anblick von Menschen vorsichtig, aber er ergreift nicht immer sofort die Flucht. Oft zieht sich das Tier langsam und gelassen zurück, teilt das Landesamt für Umwelt mit.
Falls doch eine Begegnung stattfinden sollte, beachten Sie bitte folgende Regeln:
Haben Sie Respekt vor dem Tier.
Laufen Sie nicht weg. Wenn Sie mehr Abstand möchten, ziehen Sie sich langsam zurück.
Falls Sie einen Hund dabei haben, sollten Sie diesen in jedem Fall anleinen und nahe bei sich behalten.
Wenn Ihnen der Wolf zu nahe erscheint, machen Sie auf sich aufmerksam. Sprechen Sie laut, gestikulieren Sie oder machen Sie sich anderweitig deutlich bemerkbar.
Laufen Sie dem Wolf nicht hinterher.
Füttern Sie niemals Wölfe – die Tiere lernen sonst sehr schnell, menschliche Anwesenheit mit Futter zu verbinden und suchen dann eventuell aktiv die Nähe von Menschen.