Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Wissenschaft: Jugend forscht: Ein Günzburger ist Landessieger

Wissenschaft

Jugend forscht: Ein Günzburger ist Landessieger

    • |
    Matthias Heinlein landete mit seinem Projekt auf Rang eins.
    Matthias Heinlein landete mit seinem Projekt auf Rang eins. Foto: Fred Schöllhorn

    "Zwei mal drei macht vier" - Das ist nicht nur eine Zeile aus dem Titellied der Kinderserie Pippi Langstrumpf, sondern auch eine falsche Rechnung. Dass zwei mal drei nicht vier, sondern sechs macht, kann wohl fast jeder im Kopf ausrechnen. Doch was ergibt zwei hoch neun oder drei hoch vier? Ohne Taschenrechner schon schwieriger. Für Matthias Heinlein kein Problem. Er kennt die Ergebnisse auswendig.

    Der Grund: Seit drei Jahren beschäftigt sich der Günzburger mit Rechnungen wie "4 teilt 80 = 3 hoch 4 - 1 genau zweimal". Er hat für diese komplexen Terme Teilbarkeitsregeln in allgemeiner Form bewiesen.

    Und es hat sich gelohnt: Der angehende Abiturient des Dossenberger Gymnasiums in Günzburg landete gestern mit seinen Rechnungen beim Landesfinale von Jugend forscht in München auf dem ersten Platz. Damit darf er mit 22 weiteren bayerischen Jung-Forschern zum Bundeswettbewerb nach Essen fahren. "Ich bin wirklich positiv überrascht und freue mich total. Ich habe nicht damit gerechnet, da die anderen in meinem Fachgebiet auch gut waren", erzählt Matthias Heinlein. Sein Fachgebiet ist Mathematik - und das aus Leidenschaft. Denn: "Ich habe schon immer gerne mit Zahlen gespielt. Das macht mir Spaß", sagt der 19-Jährige. Vor drei Jahren hat er sich die Frage gestellt, wie oft das Ergebnis von 2 hoch 3 hoch n plus 1 durch 3 teilbar ist. "Klingt komisch, ist aber so", sagt er und grinst.

    Dass viele Menschen bei all den Zahlen und Termen die Stirn runzeln, ist er gewohnt. Das hat er auch während des Wettbewerbs bemerkt. "Bei meinem Stand sind einige stehen geblieben, haben die Überschrift gelesen, den Kopf geschüttelt und sind weitergelaufen. Allen anderen habe ich es genau erzählt." Sein exaktes Thema lautet: "Teilbarkeitsregeln für Terme der Form z^((z+1)^n)+(-1)^z." "Es klingt wahnsinnig kompliziert, ist es aber eigentlich gar nicht", findet der Landessieger.

    Insgesamt haben 90 junge Wissenschaftler vier Tage lang ihre Projekte im Deutschen Museum gezeigt. Bayern stellte damit bei der 45. Wettbewerbsrunde die meisten Teilnehmer und darf zwölf Siegergruppen zum Bundeswettbewerb schicken. Matthias Heinlein freut sich übrigens nicht nur über einen ersten Platz, sondern kassiert zusätzlich 250 Euro und einen Sonderpreis. Das Landesfinale in München wurde zum siebten Mal von der Wacker Chemie AG organisiert.

    Neben dem Mathe-Ass aus Günzburg darf sich auch Markus Bohn aus Aichach freuen. Er hat sich mit Max Born und Dominik Bourgund mit dem Projekt "Untersuchung des Sonnenspektrums mit einfachen Mitteln" auf Platz zwei geforscht. Alle drei besuchen den Begabtenstützpunkt des Bernhard-Strigel-Gymnasiums in Memmingen. Je auf Platz drei sind die Projekte "Wasserbelebung - Spurensuche zwischen Esoterik und Wissenschaft" von Jonathan Schindler (Staatliche Fachoberschule Kaufbeuren) und das "Lehrexperiment zur Atom- und Quantenphysik am Beispiel der Paulfalle" von Michael Förg (Maristenkolleg Mindelheim) gelandet.

    Matthias Heinlein freut sich jetzt auf den Bundeswettbewerb im Mai, auch wenn es stressig wird. Denn: Gleich anschließend schreibt er eine Abiturprüfung - in Mathe. "Das krieg ich schon hin", sagt er. Simone Bronnhuber

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden