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Wissenschaft: Bauern können Kühe per Handy orten

Wissenschaft

Bauern können Kühe per Handy orten

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    Mit dem Sender am Halsband ist diese Kuh auch dann noch zu finden, wenn sie sich weit von der Herde entfernt hat.
    Mit dem Sender am Halsband ist diese Kuh auch dann noch zu finden, wenn sie sich weit von der Herde entfernt hat. Foto: Bayerische Landesanstalt

    Das Handy hilft beim Kühe-Hüten. Ein kleines Kästchen am Halsband einer Kuh sendet Signale, die sich via GNSS (Global Navigation Satellite System) mit einem Smartphone orten lassen. Das Institut für Landtechnik und Tierhaltung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft wurde für das Projekt „GPS-Weidemanagementsystem“ jetzt im Rahmen der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet.

    Akku hält sechs Monate

    Der Agrarwissenschaftler Jan Maxa arbeitet seit fast drei Jahren an der Entwicklung dieses Ortungssystems. Zwar gebe es in Afrika und Norwegen bereits vergleichbare Systeme, sagt er gegenüber unserer Zeitung. Doch im bergigen Gelände der oberbayerischen Almen und Allgäuer Alpen seien diese nicht einsetzbar. Das Besondere an der bayerischen Erfindung sei zudem der leistungsstarke Akku, der eine Lebensdauer von sechs Monaten hat.

    Hirten auf den Almen und Alpen verbrächten viel Zeit damit, ihre Herden zusammenzuhalten und einzelne Tiere zu suchen, sagt Maxa. Im unübersichtlichen Gelände helfen auch Weidezäune nur bedingt. Besonders junge, agile und neugierige Tiere hielten Hirten in Atem.

    Mehr Freiheit für die Kuh

    Mit den Sensoren könne man auf Zäune verzichten. Künftig sollen Hirten über das System auch Informationen über den Zustand der Weiden einholen können. Sie lesen nämlich aus den Bewegungen der Tiere ab, wo diese sich am liebsten und am längsten aufhalten. Wenn das Gras abgefressen ist, ist es Zeit, die Tiere weiterzutreiben.

    Gesundheitsinfo gelangt auf Handy des Hirten

    Ist die Kuh gesund, ist sie paarungsbereit? Auch auf diese Fragen soll das System künftig Antworten geben können. Erfahrene Hirten werden mit ihrem Handy aus der Bewegung der Tiere herauslesen können, ob diese sich wohlfühlen, ob sie schnell auf den Beinen sind oder ob sie sich nur mühevoll über die Weide schleppen.

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