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Winterspiele 2018: München trägt Trauer - zumindest großteils

Winterspiele 2018

München trägt Trauer - zumindest großteils

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    Katarina Witt war nach der Entscheidung untröstlich.
    Katarina Witt war nach der Entscheidung untröstlich. Foto: Timm Schamberger/dapd

    Nach der Niederlage im Rennen um die 23. Olympischen Winterspiele ist die Stimmung gedämpft. Die Reaktionen nach der Bekanntgabe der Entscheidung des IOC waren teils sehr emotional. Ex-Eisprinzessin und Kuratoriums-Vorsitzende der Münchner Bewerbung, Katharina Witt, brach nach der Bekanntgabe in Tränen aus. "Es ist unheimlich schwer zu verstehen, wenn man wie wir heute so eine gute Präsentation abgeliefert hat", sagte sie mit tränenerstickter Stimme. Ihre Sportkollegin, Ski-Königin Maria Riesch, zeigt Verständnis: "Ich kann die Tränen von Kati verstehen. Sie hat mit Herz und Leidenschaft für München 2018 gekämpft.“

    Auch IOC-Vizepräsident Thomas Bach kämpfte am Mittwoch mit den Tränen: "Das ist eine enttäuschende Niederlage. Pyeongchang hat nach zwei vergeblichen Bewerbungen sehr intensiv mit dem Mitleidsfaktor gespielt."  Bundespräsident Christian Wulff reagierte diplomatischer: "Wir gratulieren Pyeonchang. Wir wussten, dass es sehr schwer werden würde. München und Deutschland haben sich im Wettbewerb als sympathisch, offen und sportbegeistert dargestellt." Münchens Bürgermeister Christian Ude (SPD) versuchte trotz der Niederlage, der Entscheidung etwas Positives abzugewinnen: "Auch wenn wir nicht den Zuschlag erhalten haben, so hat München doch allein durch die Bewerbung viele Sympathiepunkte weltweit sammeln können."

    Nach vorn schauen

    Ob sich München für die Spiele 2022 noch einmal bewirbt, muss nun "in Ruhe überlegt werden", sagte Bach. Der Skirennfahrer Felix Neureuther plädierte dagegen direkt nach der Niederlage für einen weiteren Anlauf. Nun gelte es "nach vor zu schauen", sagte er dem Bayerischen Fernsehen.

    Gejubelt wurde indes nicht nur bei den Südkoreanern. Auch die deutschen Olympiagegner zeigten sich erleichtert: "Damit bleiben uns in  Bayern die schwerwiegenden Folgen einer Ausrichtung erspart", sagte der Grünen-Landtagsabgeordnete Ludwig Hartmann von der Initiative NOlympia. Als Beispiele nannte er unter anderem die "einseitige Aufbürdung aller Kosten und Risiken auf die Steuerzahler, die ökologischen Folgelasten, die Fixierung auf unsinnige Straßenbauprojekte und die mangelhafte Nachhaltigkeit temporär zu errichtender Sportstätten".

    Auch der Bund Naturschutz (BN) sprach von einer guten Entscheidung für Deutschland. Die Grünen-Bundesvorsitzende Claudia Roth gratulierte Pyeongchang, mahnte aber zugleich, die Koreaner sollten umweltverträliche Winterspiele zu organisieren. AZ/dpa/ddp

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