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Winternotfallplan: Asylbewerber ziehen in VIP-Bereich des Olympiastadions

Winternotfallplan

Asylbewerber ziehen in VIP-Bereich des Olympiastadions

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    Asylbewerber in einer Aufnahmeeinrichtung in Zirndorf. In ganz Bayern werden neue Flüchtlingsquartiere bereitgestellt.
    Asylbewerber in einer Aufnahmeeinrichtung in Zirndorf. In ganz Bayern werden neue Flüchtlingsquartiere bereitgestellt. Foto: David Ebener, dpa (Archivfoto)

    Die Zahl der Asylbewerber, sie wächst weiter. Deshalb haben in ganz Bayern Städte und Landkreise damit begonnen, weitere Notunterkünfte zu öffnen. Damit reagieren sie auf den von der Staatsregierung in Kraft gesetzten, so genannten "Winternotfallplan". Viele Kommunen hatten auf Aufforderung der Staatsregierung bereits im vergangenen Herbst damit begonnen, geeignete Hallen oder leerstehende Wohnheime zu melden. "Was damals niemand ernsthaft geglaubt hat, wird nun Wirklichkeit", kommentierte ein Sprecher des Landkreises Coburg die aktuelle Entwicklung.

    In ihrer Not, weitere Plätze für Asylbewerber finden zu müssen, hat die Regierung von Oberbayern etwa des VIP-Bereichs im Münchner Olympiastadion auserkoren: 180 Asylbewerber sollen dort erst einmal unterkommen. Auch ein Objekt in Germering bei München ist mit rund 100 Flüchtlingen voll belegt, wie die Behörde mitteilte. Bereits am Wochenende bekamen in der Turnhalle des Gymnasiums in Raubling bei Rosenheim 190 Asylbewerber ein Dach über dem Kopf.

    Immer mehr Asylbewerber beziehen neue Notunterkünfte

    Die Dreifachturnhalle in Taufkirchen bei München wird als Reserve mit 300 Plätzen vorgehalten. Eine Tennishalle in Markt Indersdorf (Landkreis Dachau) soll frühestens am Mittwoch belegt werden. Ursprünglich hatte die Bezirksregierung damit gerechnet, dass am Wochenende rund 1500 Flüchtlinge in München ankommen. Es seien bis Montagfrüh jedoch lediglich an die 800 gewesen.

    Auch mehrere Landkreise in Oberfranken bereiten sich seit dem Wochenende auf die Aufnahme zusätzlicher Asylbewerber vor. Der Ende vergangener Woche in Kraft gesetzte Winternotfallplan sehe zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten in den Landkreisen Forchheim, Kulmbach und Coburg sowie in Bayreuth vor, berichtete ein Sprecher der Regierung von

    Mittelfranken hofft, mit bisherigen Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge auszukommen

    Mittelfranken hofft unterdessen, mit der bisher vorhanden Unterbringungskapazität weitgehend auskommen zu können. Seit vergangenen Herbst verfüge die Regierung von

    Ein Teil davon sei bereits mit Asylbewerbern belegt, bei anderen sei eine Belegung in Kürze geplant. Dennoch habe Regierungspräsident Thomas Bauer in der Vorwoche die Kommunen um die Meldung weiterer Notunterkünfte gebeten. Einige hätten darauf angekündigt, die Kapazitäten in bestehenden Unterkünften zu erhöhen. "Neue zusätzliche Unterkünfte konnten bislang nicht aktiviert werden", berichtete eine Sprecherin der Ansbacher Behörde. Zur Zeit kämen in Zirndorf täglich 200 bis 250 Flüchtlinge an. 80 bis 100 waren es durchschnittlich in den vergangenen zwei Monaten.

    Flüchtlingsrat fordert, die Einreisewelle aus dem Kosovo positiv zu sehen

    Der Bayerische Flüchtlingsrat forderte die Staatsregierung auf, die Einreisewelle aus dem Kosovo positiv zu sehen. Die Neuankömmlinge könnten den Fachkräftemangel lindern. "Viele von ihnen waren früher schon einmal in Deutschland, sprechen gut Deutsch und sind gut qualifiziert, teilweise mit deutschen Schul- oder Studienabschlüssen und Ausbildungen", sagte Stephan Dünnwald vom Flüchtlingsrat in München. dpa/lby

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