Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Wiesn-Schausteller: Dauerregen: Umsatz-Killer und Stromausfall

Wiesn-Schausteller

Dauerregen: Umsatz-Killer und Stromausfall

    • |
    Dauerregen: Umsatz-Killer und Stromausfall
    Dauerregen: Umsatz-Killer und Stromausfall Foto: le sei

    München (ddp-bay). Strahlender Sonnenschein und über eine Million Wiesnbesucher am ersten Wochenende - besser hätte das Münchner Oktoberfest 2007 nicht beginnen können. Doch schon am Dienstag kam die Ernüchterung. Bei Regen und Temperaturen unter zehn Grad treibt es seither nur noch wenig Gäste auf das nach Angaben der Veranstalter größte Volksfest der Welt. Hinzu kam, dass am Dienstag zweimal der Strom ausgefallen ist.

    Da leiden dann nicht nur die Schausteller, sondern auch die Wirte. Wie berichtet, hatte ein Kurzschluss in einer Trafostation ungefähr ein Drittel des Festfgeländes zwischen acht und elf Uhr lahmgelegt.

    Das gleiche passierte am Dienstagabend nochmal, allerdings waren dann 14 statt vier Zelte betroffen und der Zeitpunkt war deutlich ungünstiger als am Vormittag, als erst wenige Gäste in den Zelten waren. Glücklicherweise ist bei den Besuchern aber der guten Organisation der Wirte und Polizisten keine Panik ausgebrochen und der Schaden konnte nach wenigen Minuten wieder behoben werden.

    Mittlerweile wurde auch die Ursache für die Kurzschlüsse ermittelt. Wie die Münchener Abendzeitung berichtet, ließ der Hippodrom-Chef Sepp Krätz, dieses Jahr den Weg vor seinem Zelt teeren, aus Rücksicht auf die Gäste. Bisher waren an dieser Stelle Kieselsteine, zwar weniger angenehm zum Laufen, aber dadurch konnte das Regenwasser absickern. Jetzt fließt das Wasser direkt Richtung Kabelschacht und verursachte so den Kurzschluss.

    Niemand konnte ahnen, dass das Wasser nicht zum Gully fließt, so Krätz. Um einen weiteren Stromausfall in seinem und den anderen Zelten zu verhindern brachte der Wirt jetzt eine Regenrinne an.

    Bis auf solche Zwischenfälle ist für die Zeltbetreiber das schlechte weniger schlimm als für die Schausteller. Schließlich ist jeder froh, wenn er einen Platz in einem trockenen Zelt ergattern kann. Kaum einer habe aber Lust, die 55 Meter lange "Münchner Rutsch'n" auszuprobieren. "An solchen Tagen machen wir im Vergleich zu Schönwettertagenvielleicht noch zwei Prozent des Umsatzes", klagt der Junior-Chef des Fahrgeschäfts Alexander Stey. Um sich die Zeit zu vertreiben, versucht sich Stey in seiner Kassenkabine an einem Geduldsspiel. Denn unabhängig vom Wetter haben die Wiesn-Schausteller immer offen.

    Am "Frisbee", einer Mischung aus Drehscheibe und Riesenschaukel, führt Arbeiter Andreas Heinrich wie jeden Vormittag eine Probefahrt durch. Doch es wird wohl zunächst die letzte bleiben, denn das Fahrgeschäft wird erst in Betrieb genommen, wenn mindestens fünf der 40 Sitzplätze besetzt sind. Bei den enormen Betriebskosten lohne es sich vorher nicht, sagt Heinrich. Aber er sieht die Situation mit Gelassenheit: "Das ist wie im Schwimmbad, wenn das Wetter schlecht ist, kommt keiner."

    Beim Riesenrad haben die Gäste während der Fahrt zumindest ein Dach über dem Kopf. Trotz Einbußen von bis zu 70 Prozent laufe es immer noch besser als bei den meisten anderen Fahrgeschäften, sagt Christine Maierbacher, Kassiererin beim Riesenrad. "Wenn ich da so zu den Nachbarn rüber schaue, da geht ja gar nichts."

    Gemeint ist das Fahrgeschäft "Rund um den Tegernsee". Bei schönem Wetter fahren hier die Kabinen in einem leicht wellenförmigen Rundkurs um den blau glitzernden "

    Glaubt man den Prognosen des Deutschen Wetterdienstes, müssen sich die Schausteller auch in den nächsten Tagen noch in Geduld üben. Regen und kühle Temperaturen sind für die nächsten Tage vorhergesagt. Erst am Samstag ist laut Meteorologen mit einer leichten Besserung zu rechnen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden