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Wiesn 2016: Rucksack-Verbot? Was sich beim Oktoberfest 2016 ändern könnte

Wiesn 2016

Rucksack-Verbot? Was sich beim Oktoberfest 2016 ändern könnte

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    Manchmal ist so viel los auf dem größten Volksfest der Welt, dass man den Eindruck hat, es geht gar nichts mehr. Die Überfüllung der Theresienwiese, aber auch die Wiesn als mögliches Ziel von Terroranschlägen macht der Stadt München Sorgen. Deshalb soll die Sicherheit erhöht werden.
    Manchmal ist so viel los auf dem größten Volksfest der Welt, dass man den Eindruck hat, es geht gar nichts mehr. Die Überfüllung der Theresienwiese, aber auch die Wiesn als mögliches Ziel von Terroranschlägen macht der Stadt München Sorgen. Deshalb soll die Sicherheit erhöht werden.

    Der Rucksack wird zum Politikum: Nach dem Amoklauf von München und dem Bomben-Angriff in Ansbach denkt die Stadt München über schärfere Sicherheitsmaßnahmen wie ein Rucksack-Verbot beim Oktoberfest 2016 nach. Denn: Beide Täter trugen Rucksäcke bei sich - sowohl beim Amoklauf in München (→ Liveticker; → Hintergrund; → Kommentar) als auch beim Anschlag in Ansbach (→ Was bekannt ist). Der Täter von Ansbach trug seinen Sprengsatz im Rucksack.

    Rucksack-Verbot auf Oktoberfest?

    Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte dem Bayerischen Rundfunk im Hinblick auf das Oktoberfest: "Wir werden jetzt noch intensiver mit den Sicherheitsbehörden und der Polizei natürlich über das Thema Oktoberfest reden. Da wird man nachdenken müssen, ob man zum Beispiel Rucksäcke verbietet. Das sage ich ganz offen, denn seit Ansbach wird jeder Verständnis haben, dass wir über solche Maßnahmen nachdenken müssen. Eine objektive, absolute Sicherheit auf dem Oktoberfest – die gab es nie und die wird es auch in Zukunft nicht geben."

    Das Wiesn-Attentat von 1980

    Es war das traurigste Kapitel der Oktoberfest- Geschichte: 13 Tote, darunter drei Kinder, und mehr als 200 Verletzte forderte das Attentat auf die Wiesn vor 34 Jahren.

    Am 26. September 1980 um 22.19 Uhr explodierte in der Menschenmenge die Bombe eines Rechtsradikalen.

    Auch Jahrzehnte danach gab es stets Zweifel, ob Gundolf Köhler die Tat gut eine Woche vor der Bundestagswahl alleine und aus politischem Frust begangen hat.

    Der Attentäter, der damals 21 Jahre alte Geologie-Student Gundolf Köhler aus Donaueschingen und frühere Anhänger der dann verbotenen rechtsextremistischen "Wehrsportgruppe Hoffmann", hatte nach einer verpatzten Prüfung den TNT-Sprengsatz in einem Mülleimer am Wiesn- Haupteingang deponiert.

    Er starb selbst bei der Explosion.

    Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte nach den Gewalttaten in Bayern für das Oktoberfest eine starke Polizeipräsenz zum Schutz vor Terror an. Er machte aber auch deutlich, dass sich die Massenveranstaltung nicht in eine Hochsicherheitszone verwandeln lasse. "Wir wollen auf jeden Fall den Charakter eines Volksfests erhalten. Es ist auch kaum möglich, jeden Besucher einer Leibesvisitation zu unterziehen wie auf dem Flughafen", sagte Herrmann dem Nachrichtenmagazin "Focus" in seiner neuen Ausgabe. Die Einsatzkräfte seien auf der Hut. "Aber die Sicherheitsmaßnahmen werden so sein, dass sie die Fröhlichkeit der Festbesucher so wenig einschränken wie möglich."

    Oktoberfest 2016: Herrenlose Taschen melden

    Der Rucksack eines 27-jährigen, der zuvor einen Sprengsatz zur Explosion gebracht hatte, liegt am Tatort.
    Der Rucksack eines 27-jährigen, der zuvor einen Sprengsatz zur Explosion gebracht hatte, liegt am Tatort. Foto: Daniel Karmann (dpa)

    Die Sicherheit auf dem Oktoberfest war aber bereits vor den Gewalttaten in der vergangenen Woche in Bayern ein Thema. Schon vor Wochen wurde bekannt: Größere Taschen und Rucksäcke werden von der Polizei stärker kontrolliert. Wenn man auf sie verzichten kann, sollte man sie lieber zuhause lassen, empfahl Polizeisprecher Werner Kraus im Mai im Gespräch mit unserer Redaktion. Weiter bat er Besucher, auf herrenlose Taschen zu achten und diese der Polizei zu melden. "Wir stehen mit Nachrichtendiensten in Verbindung", erklärte Kraus in Hinblick auf eine mögliche Terrorgefahr. (Mehr zum bisher gültigen Sicherheitskonzept lesen Sie hier)

    Das nun verstärkt diskutierte Rucksack-Verbot ist übrigens nichts neues. Bereits zum Jahreswechsel setzte man beispielsweise bei der Silvesterparty in Berlin auf mehr Polizei und ein Verbot von Rucksäcken (mehr dazu lesen Sie hier). AZ

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