Am Münchner Eisbach verunglückte an diesem Wochenende wieder ein Mann – ein 35-jähriger Tourist. Er konnte offenbar nicht schwimmen, berichtete gestern die Münchner Polizei. Er ist innerhalb kürzester Zeit das zweite Opfer, das im Eisbach starb. Erst Ende Mai war ein Mädchen in dem Fluss, der durch den Englischen Garten fließt, ertrunken – die 15-Jährige konnte auch nicht schwimmen.
In Augsburg konnte ein Bademeister einen Fünfjährigen offenbar in letzter Sekunde vor dem Ertrinken retten. Er hatte den leblosen, im Wasser treibenden Körper gerade noch bemerkt. Der Bub wurde reanimiert. Die Mutter hatte ihren Sohn offenbar wegen eines Toilettenbesuchs kurz unbeaufsichtigt gelassen.
Ein Badeunfall ereignete sich außerdem am Thumsee in Bad Reichenhall. Dort kam am Samstag ein 67-Jähriger ums Leben. Wie die Polizei berichtet, bemerkte ein Badegast den Mann aus dem Berchtesgadener Land, der auf dem See trieb. Gemeinsam mit weiteren Ersthelfern zog er den 67-Jährigen aus dem Wasser und begann mit der Reanimation. Die wurde später vom Rettungsdienst fortgesetzt und schließlich erfolglos abgebrochen. Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen. So verhält es sich auch bei einem 77-Jährigen, der am Wochenende tot aus dem Inn im Landkreis Altötting geborgen wurde.
Die Polizei warnt vor dem Hintergrund, die Gefahren beim Baden nicht zu unterschätzen. Gerade künstlich angelegte Seen könnten plötzlich steil abfallen und die Strömung von fließenden Gewässern sei meist nur schwer einzuschätzen. Nichtschwimmer sollten sich nur im überwachten Uferbereich aufhalten und nicht allein ins Wasser gehen.
Wer Zeuge eines Badeunfalls wird, sollte als Erstes den Notruf 112 wählen und so den Rettungsdienst alarmieren. Einen Ertrinkenden aus dem Wasser zu retten ist nur ratsam, wenn man ausgebildeter Rettungsschwimmer ist. Sicherer ist es, dem Hilfesuchenden einen schwimmenden Gegenstand, etwa einen Rettungsring, zu reichen und ihn damit ans Land zu ziehen, rät die Wasserwacht Bayern. Wer aus dem Wasser und vor dem Ertrinken gerettet wurde, kühlt schnell aus. Umgehendes Wärmen mit Handtüchern und Decken ist daher besonders wichtig. (sm, dpa)