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Corona und Schule: Wie kann Distanzunterricht gerechter werden?

Corona und Schule

Wie kann Distanzunterricht gerechter werden?

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    Lernen daheim wird an bayerischen Schulen fortgeführt.
    Lernen daheim wird an bayerischen Schulen fortgeführt. Foto: Antti Aimo-Koivisto, dpa

    Das Schuljahr ist noch nicht zur Hälfte vorbei, da beklagt schon mehr als jeder vierte Lehrer in Deutschland (27 Prozent) Lernrückstände bei über der Hälfte der Schüler. Das ergab eine Studie des Forsa-Instituts, über die die Zeit berichtet. Zahlen allein für Bayern gibt es zwar noch nicht. Doch Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) diskutiert in dieser Woche mit Schulvertretern, wie es an den Schulen weitergehen könnte und wie man die Chancengleichheit in Zeiten des Distanzunterrichts garantiert.

    BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann will Übertritt vom Elternwille abhängig machen

    Gerade bei Kindern aus bildungsfernen Familien fehle im Distanzunterricht „der Mensch, der Lehrer, der die Schüler motiviert“, sagt Simone Fleischmann, Vorsitzende des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands. Besonders folgenreich sind Schwierigkeiten bei Viertklässlern, bei denen der Wechsel auf eine weiterführende Schule ansteht. Fleischmann plädiert dafür, dass deshalb nicht Noten über den Übertritt entscheiden wie bisher, sondern die Mütter und Väter. Dieser Elternwille müsse verknüpft sein mit Beratungen durch den Lehrer. „Brückenangebote“, also Förderkurse an den weiterführenden Schulen, müssten nächstes Schuljahr „verdoppelt“ werden. Das Kultusministerium hat die Vergabe der Übertrittszeugnisse im Mai bereits um eine Woche nach hinten verschoben.

    Simone Fleischmann, Präsidentin des BLLV, kämpft für den Elternwillen.
    Simone Fleischmann, Präsidentin des BLLV, kämpft für den Elternwillen. Foto: Jessica Stiegelmayer

    Abiturprüfungen 2021 in Bayern könnten weiter verschoben werden

    Am Gymnasium beginnen die Abiturprüfungen statt Ende April nun zwei Wochen später. Die anderen Schularten prüfen ohnehin später. Die Schulen sollen bis mindestens Ende Januar geschlossen bleiben. „Sofern nach dem 31. Januar der Präsenzunterricht wieder beginnt, bin ich jetzt noch zuversichtlich, dass im bisherigen Zeitplan ein faires und gut zu bewältigendes Abitur gewährleistet werden kann“, sagt Michael Schwägerl, Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbands.

    Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte aber schon angedeutet, dass der Lockdown fortdauern könnte. „Sollten weitere Wochen Distanzunterricht dazukommen, müssen wir neu diskutieren“, findet Schwägerl. „Dann muss man darüber nachdenken, Prüfungen weiter zu verschieben und Leistungsnachweise auf den Prüfstand zu stellen. Ich halte da gerade nichts für ausgeschlossen.“

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