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Wetter: Ein zarter Hauch von Winter nur ganz oben

Wetter

Ein zarter Hauch von Winter nur ganz oben

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    Bayerns Landschaft.
    Bayerns Landschaft.

    Selbst in „Bayerisch Sibirien“ – bei Grasgehren nahe dem Oberallgäuer Riedbergpass auf rund 1400 Metern Höhe – ist alles im grünen Bereich: Kein Fleckchen Schnee, Wanderer steigen bei Sonnenschein und zweistelligen Temperaturen hinauf aufs Riedberger Horn. Einige in kurzen Hosen – in elf Tagen beginnt der meteorologische Winter.

    Die Suche nach dem Schnee beginnt

    Auf der Suche nach einem Hauch von Schnee gibt es in Deutschland eine Woche vor dem 1. Advent derzeit nur ein Ziel: das Zugspitzplatt, über 2600 Meter hoch. Vom Tiroler Zugspitzdorf Ehrwald steigen wir am frühen Morgen hinauf zur

    „Sonnalpin“ – Station der Zugspitzbahn und Zentrum von Deutschlands einzigem Gletscherskigebiet: Wintersportbetrieb sei derzeit leider noch nicht möglich, sagt eine Sprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn: „Bis auf Weiteres haben wir Sommerfahrbetrieb.“ Gerade einmal 20 Zentimeter Schnee liegen auf den ohnehin mageren Gletscherresten. Immerhin ist das genug, dass einige Kinder rodeln können. Sonnenanbeter ruhen in den Liegestühlen – es hat nur knapp unter null Grad und in windstillen und sonnigen Ecken lässt es sich durchaus draußen aushalten.

    Rückblende: Vor einem Jahr lag um den 20. November auf Deutschlands höchstem Berg bereits über ein Meter Schnee und der Skibetrieb war in vollem Gange. Der Schneerekord für einen November übrigens liegt bei über vier Metern – das war 1952.

    In den Bergen scheint die Sonne

    Ursache für den diesjährigen extrem trockenen Herbst – es hat seit über einem Monat in den Bergen keinen Niederschlag mehr gegeben – ist ein nahezu stationäres Hochdruckgebiet und die damit verbundene Inversions-(Umkehr-)Wetterlage. Das heißt: In einigen Flusstälern und im Bodenseegebiet ist es oft ganztägig neblig und ungemütlich kühl, in den Bergen dagegen scheint die Sonne und es ist ungewöhnlich mild – vor allem in Lagen zwischen 1200 und 2000 Meter.

    Diese Wetterlage ist ein seltenes Phänomen

    Diese umgekehrte Wetterlage wird nach Angaben der Meteorologen voraussichtlich noch bis Ende dieser Woche anhalten. Die weitere Entwicklung sei noch ungewiss. Von einem „seltenen, durchaus aber normalen Phänomen“ spricht Wetterbeobachter Andreas Schmid von der Station Oberstdorf des Deutschen Wetterdienstes. „So etwas gibt es wohl nur alle 50 bis 100 Jahre“, meint er und blättert in den statistischen Aufzeichnungen. Der bisherige Negativrekord in Sachen Niederschlag stammt aus dem Jahr 1943. Damals fielen im gesamten Oktober in

    Der Winter kommt gewiss

    So einen niederschlagsarmen Herbst wie heuer habe er noch nie erlebt, wundert sich auch Augustin Kröll, Chef des größten Allgäuer Skigebiets Fellhorn/Kanzelwand bei Oberstdorf. Seine Sorge aber, dass sich der Start in den Skiwinter verschiebt, „hält sich in Grenzen“. Der Wetterumschwung komme „so sicher wie das Amen in der Kirche“, meint der Bergbahn-Manager. „Ich gehe davon aus, dass wir wie geplant zumindest mit einem Teil der Anlagen am 3. Dezember starten können.“  dpa/AZ

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