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Wetter: Das Wetter spaltet Bayern mit zwei Extremen

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Das Wetter spaltet Bayern mit zwei Extremen

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    Hier Dürre, da fruchtbares Feld? Der erste Eindruck stimmt nicht ganz.
    Hier Dürre, da fruchtbares Feld? Der erste Eindruck stimmt nicht ganz. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Das Wetter in Bayern spielt seit Wochen verrückt. Während südlich der Donau immer wieder Gewitter und Starkregen wüten, zeigt sich nördlich ein anderes Extrem. Dort spricht der Deutsche Wetterdienst (DWD) von einer „extremen Dürre“.

    Die Unterschiede führt Volker Wünsche vom DWD in München darauf zurück, dass seit Wochen Tiefausläufer mit Regen den Norden und die Mitte Deutschlands zügig überqueren. Im Süden und erst recht im Alpenraum bleiben die Tiefausläufer hingegen liegen und verursachen länger anhaltenden Regen und kräftige Gewitter. Selbst in Schwaben gibt es ein eindeutiges Nord-Süd-Gefälle. Das zeigen die Niederschlagsdaten des DWD für Mai: Donauwörth (Landkreis Donau-Ries) verzeichnete 71 Liter pro Quadratmeter, Dasing ( Kreis Aichach-Friedberg) 106, Kempten 194 und Oberstdorf (Oberallgäu) insgesamt 210.

    Doch zu viel Wasser schadet der Natur. Deshalb bangen viele Landwirte in Schwaben um ihre Ernte. Spargelunternehmer Josef Lohner aus Inchenhofen (Kreis Aichach-Friedberg) rechnet mit zehn Prozent weniger Ertrag als im Vorjahr. „Das war kein gutes Jahr. Wir hatten permanent mit Regen zu kämpfen“, sagt er. Die starken Niederschläge würden sowohl Erntearbeiten als auch Pflanzenwachstum beeinträchtigen.

    Auch Mais betroffen

    Aber nicht nur der Spargel ist davon betroffen. Nach Angaben des Bayerischen Bauernverbands (BBV) mussten einige Landwirte ihren Mais nachsäen. Der Grund: Die Keimlinge sind wegen des vielen Regens regelrecht „abgesoffen“.

    Die Unwetter der vergangenen Wochen richteten auch bei Erdbeeren Schaden an. „Sie werden schneller krank“, sagt Konrad Hörl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Augsburg. Denn durch die Feuchtigkeit breitet sich der Pilz schneller an den Pflanzen aus. Hörl rechnet allerdings nicht damit, dass den Bauern dadurch ein allzu großer wirtschaftlicher Schaden entsteht.

    Dramatischer sieht die Situation der Landwirte in Nordbayern aus. Erst am vergangenen Donnerstag gab es in Teilen Unterfrankens den lang ersehnten Regen. Trotz einiger Schauer am Wochenende sind die Böden immer noch trocken und rissig. Das lässt vor allem bei Bauern im Landkreis Main-Spessart Sorgenfalten entstehen. Dort gab es bereits im Mai besonders wenig Niederschlag. Laut DWD regnete es durchschnittlich nur 27 Liter pro Quadratmeter. Zu wenig Wasser für die sandigen Böden, die einen hohen Tonanteil und wenig wasserspeichernden Lehm haben. Die erhofften hohen Erträge im Getreideanbau bleiben aus. Nach Angaben des Bayerischen Bauernverbands fehlt teilweise die Hälfte des sonst üblichen Ertrages bei Gerste.

    Auch Vieh- und Pferdehalter müssen sich Sorgen machen

    Die Weizenernte könnte nach Einschätzung des BBV etwas besser ausfallen, je nach Lage und weiterem Witterungsverlauf. Sorgen müssen sich auch Vieh- und Pferdehalter machen. Sie wissen nicht, ob sie ausreichend Grünfutter für den Winter ernten können. Das Gras ist nach dem ersten Mähen bisher kaum gewachsen.

    Einen positiven Aspekt allerdings hat das Wetter – wenn man so will – aber doch für die Unterfranken: Ein Erdrutsch wie in Oberstdorf und überschwemmte Äcker und Wiesen wie im Süden Bayerns blieben den Landwirten dort erspart.

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