Der gebürtige Münchner – Sohn eines Irakers und einer Griechin – ist zurzeit der Anwalt der Stunde in Bayern. Gleich drei spektakuläre Strafverfahren betreut er gleichzeitig: Er verteidigt den mutmaßlichen Doppelmörder von Krailling. Und in Verfahren um die nachträgliche Sicherungsverwahrung vertritt er den Joggerinnen-Mörder von Kelheim und den Mörder der kleinen Vanessa aus Gersthofen.
Ahmed weiß: „Solche Verbrechen sind nicht in Worte zu fassen.“ Und dennoch nimmt er sich dieser Fälle an. Denn er ist davon überzeugt, dass ein starker Rechtsstaat starke Verteidiger braucht. Dann akzeptiere ein Täter auch eher ein Urteil. Ahmed legt bei der Verteidigung großen Wert auf Seriosität und nicht auf Showeffekte. Das hat ihm einen guten Ruf bei Mandanten und bei der Justiz eingebracht.
Eine ungewöhnliche Biografie
Adam Ahmed hat eine ungewöhnliche Biografie für einen Top-Anwalt: Nach der mittleren Reife absolvierte er eine Lehre als Werkzeugmechaniker. Später machte er das Abitur nach. Seinen Berufswunsch entwickelte er als Zuschauer bei Prozessen. 2003 wurde er Rechtsanwalt. Schon zwei Jahre später verteidigte er den Mörder des Modemachers Rudolph Moshammer – Ahmeds erster großer öffentlicher Auftritt bei Gericht.
Seitdem hat sich der Jurist als Spezialist für schwierige Fälle profiliert, insbesondere für das Thema Sicherungsverwahrung. Ahmed ist nicht dagegen: „Wenn jemand gefährlich ist, muss man die Allgemeinheit vor ihm schützen.“ Doch die gültige Regelung in Deutschland hält er immer noch für verfassungswidrig. Bei diesem Thema kann Ahmed sehr energisch werden.
Ansonsten ist der Münchner eher ein ruhiger, bodenständiger Typ, der Mountainbike fährt oder junge talentierte Fußballer berät, damit sie nicht abheben. Ahmed selbst hat fünf Jahre lang hochklassigen Fußball in der Jugend des FC Bayern gespielt und wurde sogar deutscher Meister. Er hatte alle Spiele der Saison mitgemacht – ein Kämpfer, einer, der sich durchbeißt. Ahmeds Position: natürlich Verteidiger.