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Weilheim-Schongau: Hochwasser richtet Millionenschaden an

Weilheim-Schongau

Hochwasser richtet Millionenschaden an

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    Ein Schlauch entwässert in Polling einen überfluteten Keller in einen Fluss.
    Ein Schlauch entwässert in Polling einen überfluteten Keller in einen Fluss. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

    Allein in der Gemeinde Polling würden die Schäden auf rund sieben Millionen Euro beziffert, sagte Hans Rehbehn vom Landratsamt in Weilheim am Montag.

    Auch in Peißenberg standen am Sonntag nach sintflutartigem Regen zahlreiche Keller unter Wasser. Nach einer ersten Behördenschätzung sind rund 100 Haushalte in dem oberbayerischen Landkreis vom Hochwasser geschädigt.

    Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Umweltministerin Ulrike Scharf (beide CSU) kündigten am Montag bei einem Besuch in Polling und Peißenberg staatliche Hilfen für die Opfer an. Landrätin Andrea Jochner-Weiß (

    Unwetter: Bundeswehr hilft nach Hochwasser in Simbach

    In zahlreichen Gebieten in Bayern laufen unterdessen die Aufräumarbeiten nach den Unwettern auf Hochtouren. Im niederbayerischen Simbach am Inn rückten 100 Bundeswehrsoldaten an. "Sie sollen die bisherigen Einsatzkräfte und freiwilligen Helfer unterstützen, die inzwischen an ihrer Belastungsgrenze angekommen sind", sagte der Sprecher der Landratsamtes, Robert Kubitschek, in Pfarrkirchen.

    Die Soldaten aus dem niederbayerischen Bogen bringen auch zwei Schwenklader und einen Minibagger mit, um die Straßen vom Schlamm zu befreien. Eingesetzt werden die Soldaten sowohl in Simbach am Inn, aber auch im nahe gelegenen Triftern. "Wir haben so viele Gebiete, an denen wir sie einsetzen können", sagte der Bürgermeister von

    Die schlimmsten Hochwasser der vergangenen Jahre

    Juni 2013: Überflutungen in ganz Mitteleuropa: das Hochwasser kostet in Deutschland und seinen Nachbarländern 25 Menschen das Leben. Der Rückversicherer Swiss Re errechnet einen Gesamtschaden von zwölf Milliarden Euro. In Deutschland sind Regionen im Norden und Osten besonders heftig betroffen, Zehntausende werden evakuiert.

    Januar 2011: Im nördlichen Abschnitt der Elbe erreicht das Hochwasser vielerorts Rekordhöhen. Doch die Deiche halten. Hunderte Helfer sind zwischen Lauenburg in Schleswig-Holstein und Wittenberge in Brandenburg unterwegs, um eine Überflutung zu verhindern.

    August 2010: Extreme Regenfälle führen im Dreiländereck von Deutschland, Tschechien und Polen zu heftigem Hochwasser und Überschwemmungen. Am polnischen Witka-Stausee bricht ein Damm,  zusätzliche Wassermassen gelangen in die Neiße. Mindestens zehn Menschen ertrinken. Von den Schäden ist besonders Sachsen betroffen.

    März/April 2006: Wegen des Elbe-Hochwassers wird in Teilen Sachsens Katastrophenalarm ausgerufen. Auch in anderen ostdeutschen Ländern gilt die höchste Alarmstufe. In Norddeutschland erreichen die Elbe-Fluten an mehreren Orten neue Höchststände jenseits der Werte des sogenannten Jahrhunderthochwassers von 2002.

    August 2002: Nach sintflutartigen Regenfällen rollt eine verheerende Elbe-Flutwelle von Tschechien nach Norddeutschland. In Dresden erreicht das Hochwasser einen Rekordhöchststand. Allein in Sachsen sterben mindestens 20 Menschen. In Bayern sind besonders Regensburg und Passau von einer Flutwelle der Donau betroffen.

    Juli 1997: Nach starken Regenfällen hält das Hochwasser der Oder die Menschen in Brandenburg, Tschechien und Polen in Atem und verursacht Schäden in Milliardenhöhe. Bei einem der größten zivilen Katastropheneinsätze bemühen sich bis Anfang August 45 000 Helfer, darunter 30 000 Bundeswehrsoldaten, die aufgeweichten Deiche mit Millionen von Sandsäcken zu sichern.

    Seit einer Woche ziehen verheerende Unwetter über Bayern. Zunächst versank die Region um das fränkische Ansbach im Wasser, dann große Gebiete im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn. Am Wochenende sorgten dann

    In Polling waren am Sonntag Straßen überflutet worden und Keller vollgelaufen. Das Landratsamt Weilheim-Schongau hatte in dem Gebiet rund um die Gemeinde für einige Stunden den Katastrophenfall ausgerufen.

    Schweres Unwetter am Untermain

    Am Sonntagabend war dann ein schweres Unwetter über den bayerischen Untermain hinweggezogen. Nach Polizeiangaben stürzten zahlreiche Bäume um, mehrfach liefen Keller voll und Blitze schlugen ein. Verletzt wurde aber niemand. In Großostheim (Landkreis Aschaffenburg) schlug ein Blitz in einen Telefonverteiler ein und setzte diesen in Brand. In derselben Straße musste die Feuerwehr einen Brand im Keller eines Einfamilienhauses löschen. Dabei entstand erheblicher Sachschaden.

    Und der Deutsche Wetterdienst warnt bereits vor dem nächsten Unwetter. Bereits am Montagnachmittag soll es mit kräftigen Gewittern weiter gehen.

    In Deutschland drohen weitere Unwetter

    Die ungewöhnliche Unwetterserie in Deutschland dauert an. In weiten Teilen Deutschlands - ausgenommen der Nordosten sowie Oberbayern und Schwaben - sind laut Deutschem Wetterdienst (DWD) in den kommenden Tagen regional weiterhin Gewitter mit Starkregen und Hagel möglich. (dpa)

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