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Wasserkraftwerk: „Wahnsinn“ am Walchensee

Wasserkraftwerk

„Wahnsinn“ am Walchensee

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    Jachenau Sie wurde mit Transparenten wie „Kein Pumpspeicherwahnsinn“ und einem dicken Unterschriftenpaket empfangen – der Besuch von Bayerns Energieministerin Ilse Aigner am Freitag im beschaulichen Dorf

    Das 600 Millionen Euro teure Wasserkraftwerk mit einem über 20 Hektar großen Speichersee wird von Umweltschützern abgelehnt und stößt bei der Bevölkerung in der Region auf massiven Widerstand. Die Demonstranten registrierten aufmerksam die Aussage der Ministerin, wonach über das geplante Kraftwerk nahe dem Walchensee (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) „noch keine Entscheidung gefallen ist“.

    Aigner machte sich zudem die Worte von Ministerpräsident Horst Seehofer zu eigen, dass über die Köpfe der betroffenen Bürger hinweg nichts beschlossen werden solle. Ohnedies müsse erst ein Gesamtkonzept für Speicherenergie im Freistaat erarbeitet werden, so Aigner. Bei einem etwaigen Planungsverfahren danach sicherte sie eine breite Bürgerbeteiligung zu. Die Ministerin betonte, dass ihr Haus gar nicht für das Genehmigungsverfahren zuständig sei, sondern die Regierung von Oberbayern.

    5500 Unterschriften gegen das umstrittene Projekt

    Aigner ließ aber keinen Zweifel daran, dass sie die Energiespeichertechnologie grundsätzlich für sinnvoll halte. Die Energiewende müsse bezahlbar, sicher und umweltverträglich sein. Stephan Baumer übergab der Ministerin als Sprecher eines Aktionsbündnisses gegen das Projekt fast 5500 Unterschriften. Jachenaus parteiloser Bürgermeister Georg Riesch sagte bei einer Diskussionsrunde im Dorfwirtshaus, die

    Geschäftsführer Joachim Martini von der Energieallianz Bayern (EAB), die das Kraftwerk bauen will, widersprach entschieden der Kritik, wonach das Unternehmen die Bevölkerung vor Ort nicht über das Vorhaben informiere. „Es ist für uns sehr wichtig, dass wir Sie mitnehmen“, sagte er an die Adresse der Projektgegner. Derzeit gebe es auch keine Aktivitäten, da wegen der unklaren politischen Rahmenbedingungen ein Planungsstopp bestehe, so Martini. (dpa) "Kommentar

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