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Schule: Was bringen die freiwilligen Corona-Tests für Lehrer?

Schule

Was bringen die freiwilligen Corona-Tests für Lehrer?

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    Lehrer in Bayern können sich kostenlos untersuchen lassen.
    Lehrer in Bayern können sich kostenlos untersuchen lassen. Foto: Markus Scholz, dpa (Symbol)

    Die Unruhe vor dem Schulstart am Dienstag ist deutlich spürbar. Viele Menschen sorgen sich, dass das Coronavirus in die Schulen geschleppt wird. Um das Risiko zu verringern, können sich die bayerischen Lehrer freiwillig testen lassen. Doch die Sache ist nicht so einfach wie sie klingt. Und: Niemand scheint so recht einen Überblick zu haben.

    Das Kultusministerium hat die Organisation an die Schulleiter abgegeben – und die haben mitunter große Probleme. "Die einen haben sofort einen Arzt gefunden, aber es gibt auch Ärzte, die sich totlachen, wenn man sie fragt, ob sie 40 Lehrer testen können", sagt Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands, kurz BLLV. Dass die Organisation zuweilen etwas holprig war, zeigt auch dieses Vorgehen: Nach Angaben der Regierung von Schwaben kommt an diesem Montag ein mobiles Testzentrum nach Kempten – für die Schulen, die sich schwer getan haben, einen Vertragsarzt zu finden.

    Die Mehrheit der Lehrer in der Region hat sich testen lassen

    Verwunderlich ist zudem: Wie erfolgreich die Teststrategie ist, also wie viele Lehrer sich schon testen ließen, weiß man im Kultusministerium nicht. "Die Anmeldung zu den Tests an den einzelnen Schulen erfolgt direkt über das örtliche Gesundheitsamt. Dem Kultusministerium liegen deshalb keine Zahlen dazu vor, wie viele Lehrer zu einem bestimmten Stichtag an den Tests teilgenommen haben", sagt eine Sprecherin. Es zeige sich aber eine "große Bereitschaft unter den Lehrkräften", das hätten erste Rückmeldungen ergeben, heißt es vage.

    Wer mehr Details haben will, muss vor Ort nachfragen. Etwa bei Markus Wörle, dem Leiter des staatlichen Schulamts in Augsburg, das für die Grund- und Mittelschulen zuständig ist. 82 Prozent der Lehrer dieser Schularten in Augsburg haben sich ihm zufolge bis Ende der vergangenen Woche testen lassen. Ähnliches berichtet das Schulamt im Landkreis Neu-Ulm: Die Mehrheit, rund drei Viertel der Lehrer an den Grund- und Mittelschulen im Landkreis Neu-Ulm, hätte an der Testung teilgenommen oder werde dies in den nächsten Tagen tun, hieß es am Freitag.

    Auch während des Unterrichts sollen bayerische Schüler Maske tragen.
    Auch während des Unterrichts sollen bayerische Schüler Maske tragen. Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa

    Die Tests haben bereits am 24. August begonnen. Und das birgt eine Problematik: Ein Coronatest ist eine Momentaufnahme. Wenn sich ein Lehrer im August testen lässt, heißt das noch lange nicht, dass er am ersten Schultag im September nicht infiziert ist. Manche Tests indes finden sehr spät statt: Eine Lehrerin aus Augsburg erzählt im Gespräch mit unserer Redaktion, dass ihr Test an diesem Montag stattfindet. "Ich glaube nicht, dass das Ergebnis bis zum ersten Schultag vorliegt", sagt sie.

    Für die ersten neun Schultage gilt in Bayern eine Maskenpflicht

    Bis zum 18. September werden die Tests durchgeführt. Dass sie sich auf einen derart langen Zeitraum verteilen, erklärt die Sprecherin des Kultusministeriums so: "Da die Gegebenheiten vor Ort unterschiedlich sind, wurde ein mehrwöchiger Zeitraum gewählt, um allen Beteiligten vor Ort die nötige Flexibilität zu geben." Durch die zeitliche Terminierung eines Teils des Testungszeitraums auf nach den Schulbeginn werde sichergestellt, dass mehr Lehrkräfte an der Testung teilnehmen können und die Kapazitäten nicht überlastet werden. Und um in den ersten beiden Schulwochen den Infektionsschutz auf hohem Niveau zu garantieren und dem Fakt Rechnung zu tragen, dass etwaige Reiserückkehrer unter den Schülern und Lehrern noch keine Testergebnisse haben, trete für diesen Zeitraum eine Maskenpflicht für das Schulgelände und den Unterricht in Kraft, erklärt die Ministeriumssprecherin.

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