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Wahlkampfstrategie: CSU-Chef Seehofer will die PKW-Maut - jetzt

Wahlkampfstrategie

CSU-Chef Seehofer will die PKW-Maut - jetzt

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    CSU-Chef Horst Seehofer.
    CSU-Chef Horst Seehofer. Foto: Foto: Silvio Wyszengrad

    Bundeskanzlerin Angela Merkel ist zwar gegen eine Pkw-Maut, aber davon lässt sich der CSU-Chef nicht abhalten.  Er mahnte: "Wir brauchen eine Antwort auf den Investitionsstau bei der Straße. Das Thema Maut muss bis zum Ende des Jahres entschieden sein." Um das Thema voranzubringen, will Horst Seehofer der Kanzlerin gegenüber hartnäckig bleiben. Es nütze nichts, das Kanzleramt mit Weihrauch einzuräuchern, um Ergebnisse zu erzielen. Die bessere Taktik sei, solange sitzen zu bleiben und zu verhandeln, bis man sich geeinigt habe.

    Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagte dem "Focus", eine  Maut sei "eine verlässliche Einnahmequelle, zumal das Geld zu 100  Prozent für den Straßenbau verwendet würde". Auch  Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) steht einer Abgabe für  die Nutzer von Autobahnen laut "

    Auch Verbraucher-Staatssekretär Peter Bleser (CDU) sprach sich für eine Straßenabgabe für Autos aus. "Die Autofahrer aus dem Ausland, die unser Straßennetz  benutzen, müssen auch an der Finanzierung desselben beteiligt  werden", forderte der Parlamentarische Staatssekretär in der "Welt  am Sonntag".

    Bleser plädierte für eine Pkw-Maut-Vignette wie in Österreich.  Für deutsche Autofahrer dürfe dadurch aber keine Mehrbelastung  entstehen. Deshalb müsse die Kfz-Steuer in gleicher Höhe wie die  Kosten der Vignette gesenkt werden. Merkel hatte in der  traditionellen Pressekonferenz vor Beginn der Sommerferien auf die  Frage nach einer Pkw-Maut gesagt, "zu meinen Projekten gehört sie  nicht".

    FDP und Grüne sind dagegen

    Der Koalitionspartner FDP wandte sich gegen eine Straßenabgabe  auf Autobahnen. "Die gebetsmühlenartig vorgebrachte Forderung der  CSU nach einer Pkw-Maut löst kein einziges Finanzierungsproblem",  sagte FDP-Verkehrsexperte Patrick Döring der "Welt" vom Montag.  "Statt über neue Einnahmequellen zu reden, sollten wir vielmehr  darüber nachdenken, wie die vorhandenen Mittel effizienter  eingesetzt werden können." Kein anderes Land baue seine Straßen so  teuer wie Deutschland.

    Auch der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Anton  Hofreiter (Grüne), warnte vor einer ungerechten "Kopfpauschale für  Autos". "Die von CSU-Chef Horst Seehofer geforderte Vignette taugt  nichts, denn sie geht auf Kosten der Wenigfahrer sowie der Anwohner  von Bundes- und Landestraßen", sagte er der "Welt". Denn diese  müssten damit rechnen, dass viele Autofahrer Autobahnen bei einer  Maut mieden und dann kleinere Straßen nutzten.  dapd/afp

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