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Wahlkampf: Waigel trommelt für Merkel

Wahlkampf

Waigel trommelt für Merkel

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    Waigel trommelt für Merkel
    Waigel trommelt für Merkel

    Dass er mit seiner Idee, die alte Garde der CSU für Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel in den Bundestagswahlkampf ziehen zu lassen, zur Zielscheibe von Spöttern werden könnte, ist dem

    Das ist der eine Aspekt von Waigels Initiative: Der frühere Bundesfinanzminister will mit seinen Mitstreitern, die nahezu alle bereits aus der aktiven Politik ausgeschieden sind, in Bayern für Merkel werben, weil sie aus jahrzehntelanger Erfahrung überzeugend vertreten können, wie wichtig die Einheit von CDU und CSU für den Erfolg der Union im Bund ist. Mit dabei sind unter anderem die CSU-

    Der andere Aspekt ist das Bekenntnis zu Merkel als „souveräne Kanzlerin“. Die Idee, so Waigel, wurde zum Jahreswechsel geboren, als bei den CSU-Anhängern die Zustimmung zur Kanzlerin im Streit um die Flüchtlingspolitik auf 60 Prozent gesunken war. Mittlerweile seien ihre Werte in Umfragen zwar wieder „gewaltig gestiegen“ und auch die Wunden im Streit zwischen CSU und CDU seien „bereits Anfang des Jahres wieder zugewachsen“. Aber, so Waigel, „eine Aktion, die man für richtig hält, bricht man nicht ab“.

    Dem Verdacht, die Initiative könnte sich auch gegen CSU-Chef Horst Seehofer richten, der Merkel während der Flüchtlingskrise scharf kritisiert und sogar von einer „Herrschaft des Unrechts“ gesprochen hatte, trat Waigel entgegen. Seehofer sei einer der Ersten gewesen, denen er seine Idee vorgetragen habe, und er sei „sofort einverstanden“ gewesen.

    Auch Waigels Mitstreiter im Presseclub bemühten sich, den Streit vergessen zu machen. Ex-CSU-Chef Erwin Huber schwärmte, Merkel sei „simply the best“ und „der Inbegriff einer Vorsitzenden einer modernen Volkspartei“. Ex-Fraktionschef Alois Glück nannte die Kanzlerin „eine starke Persönlichkeit“, die in der CSU einen starken Partner haben müsse. Für Gabriele Bauer, Oberbürgermeisterin von Rosenheim, ist Merkel „eine starke Frau in schwieriger Zeit“. Einzig beim früheren Kultusminister Hans Maier (Jahrgang 1931) ließ sich aus seinem Bekenntnis zu Merkel eine eindeutige Kritik an Seehofer heraushören. Zwanzig Gründe pro Merkel listete Maier auf. Er sei für Merkel, so sagte er unter anderem, „weil sie immer wusste, dass eine gespaltene Union nicht gewählt wird – andere hatten das vergessen–, weil sie auch Friendly-fire-Salven standhält, weil sie sich sogar als Kanzlerin mit Würde abkanzeln ließ…, weil sie vielen Mut macht: Wir schaffen das“.

    Der Kreis der Unterstützer seiner Initiative, so hofft Waigel, werde noch wachsen, soll sich aber auf Persönlichkeiten aus Bayern beschränken. Die Merkel-Kritiker Edmund Stoiber und Peter Gauweiler, so räumte er auf Nachfrage ein, hätten sich allerdings noch nicht gemeldet.

    Entscheidend sei, dass die Union im Wahlkampf bis zum Schluss dranbleibe. Nach den Landtagswahlen in diesem Jahr stehe es zwar 3:0 für die Union. Doch er wisse aus „dramatischer Erfahrung“, dass das nichts heißen muss: Mit seiner Schülermannschaft der Oberrealschule Krumbach sei er gegen die Realschule Thannhausen auch mal 3:0 vorne gelegen. Und am Ende habe es ein 3:3 gegeben.

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