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Wahlkampf: Gelächter über Wahlplakat: Der CSU-"Babo" und seine "Chabos"

Wahlkampf

Gelächter über Wahlplakat: Der CSU-"Babo" und seine "Chabos"

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    "Ich bin hocherfreut", schrieb CSU-Politiker Fabian Giersdorf noch über sein Wahlplakat. Danach kam vor allem eines: viel Spott.
    "Ich bin hocherfreut", schrieb CSU-Politiker Fabian Giersdorf noch über sein Wahlplakat. Danach kam vor allem eines: viel Spott. Foto: Screenshot Facebook

    Eigentlich dachte Fabian Giersdorf, das sei eine gute Idee. Die jungen Wähler wollte er ansprechen - und mit einem besonderen Wahlspruch überzeugen. Damit er Stadtrat im mittelfränkischen Roth wird. "Die Chabos wissen, wer der Babo ist", ließ er also auf seine Wahlplakate drucken.

    "Babo" ist der "Boss"

    Die jungen Leute, so dachte der 23-Jährige zumindest, mögen das. Sie alle kennen die Textzeile von Rapper Haftbefehl. Und die, die sie nicht kennen, kennen "Babo", das so viel wie "Boss" oder "Anführer" heißt, immerhin als Jugendwort des Jahres 2013. Und die Chabos? Das sind die Brüder, also Freunde, die ein Babo um sich hat. Davon könnte Giersdorf viele gebrauchen, um in den Stadtrat einzuziehen. Guter Plan, könnte man meinen.

    Stattdessen muss sich der junge CSU-Politiker nun einen Shitstorm gefallen lassen. Sie wissen schon, diese massenhafte öffentliche Entrüstung, nachdem jemand etwas in einem sozialen Netzwerk - in diesem Fall Facebook - veröffentlicht hat. Mittlerweile wurde der Beitrag von Giersdorf mehr als 2.300 mal geteilt - und in den meisten Fällen mit einem spöttischen Kommentar versehen.

    "Unfassbar. Anbiedernd. Unglaubwürdig. Aber er wird bestimmt gewählt", schrieb zum Beispiel Facebook-Userin Sabine Schröder. In einem anderen Beitrag von Patrick Bock heißt es: "Unglaublich armselig, wo iss Deutschland nur hingekommen..."

    Gierdorf kontert auf Facebook: "Der Sinn des Spruchs war es, augenzwinkernd junge Wähler auf Kommunalpolitik aufmerksam zu machen - das habe ich wohl geschafft." Für ein Interview war der 23-Jährige nicht zu erreichen.

    Und auch auf Twitter ist #chaboswissenwerderbaboist Gesprächsthema:

    Rapper Haftbefehl, von dem das Lied mit dem Titel "Chabos wissen, wer der Babo ist" stammt, zeigt sich indes auf Facebook wenig amüsiert. Was er schreibt, klingt eher nach Beef, also Stress, also Ärger: "Servus Leute, ich habe gerade das Wahlplakat von Fabian K. Giersdorf gesehen und frage mich, wie man meinen Songtitel ausnutzen kann, um neue Wähler für sich zu gewinnen? Abgesehen davon wurde bei mir nach keiner Freigabe gebeten!" Der Rapper kündigt an: "Herr Giersdorf - die Tage erhalten Sie Post von uns..."

    Ja, viele, viele Menschen wissen jetzt vermutlich, wer der Babo - äh, Fabian Giersdorf - ist. Alles richtig gemacht? Die jungen Leser würden jetzt vielleicht YOLO sagen, "you only live once", "du lebst nur einmal". Und so.

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