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Wahl: Bayerns erste Unipräsidentin

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Bayerns erste Unipräsidentin

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    Eine Frau will ganz nach oben: Volkskunde-Professorin Sabine Doering-Manteuffel will Unipräsidentin werden.
    Eine Frau will ganz nach oben: Volkskunde-Professorin Sabine Doering-Manteuffel will Unipräsidentin werden. Foto: Foto: Kaya

    Augsburg

    Mit im Wahlgremium saß gestern die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth. „Ich freue mich, dass erstmals eine Frau an einer bayerischen Universität Präsidentin wird“, sagte sie. Dabei habe es zwei gleichrangige Kandidaten gegeben. Doering-Manteuffel konnte sich bei der Wahl als Frau und Vertreterin der jüngeren Generation gegen einen wesentlich erfahreneren Konkurrenten durchsetzen, den 66-jährigen Physiker Alois Loidl. Der langjährige Vizepräsident hatte die Universität zuletzt rund ein Jahr kommissarisch geführt, nachdem der frühere Präsident Wilfried Bottke überraschend gestorben war.

    Doering-Manteuffel ist Professorin für Europäische Ethnologie/Volkskunde. Die gebürtige Bonnerin stammt aus einer Forscherfamilie und ist seit 1995 in Augsburg. Sie gilt nicht nur als erfolgreiche Wissenschaftlerin und Bestsellerautorin, die mit ihren Veröffentlichungen ein breites Publikum erreicht. Die 53-Jährige gilt auch als Visionärin, die Augsburgs Uni mit neuen Ideen weiterentwickeln will. Ihr Ziel ist es, eine „Netzwerk-Universität“ aufzubauen. „Ich danke für den fairen Wahlkampf“, sagte Doering-Manteuffel, „dies ist ein Tag, an den wir lange denken werden.“

    Unter ihrer Führung sollen die Natur- und Geisteswissenschaften stärker zusammenführt werden als bisher. Konkret geplant sind zwei neue Forschungszentren: eine hochkarätige Naturwissenschaft, die auch mit der Wirtschaft zusammenarbeitet, und ein Zentrum, das Forschungen in Geistes-, Sozialwissenschaften und Jura bündelt. Eine Transferstelle soll diese beiden Bereiche verbinden und gleichzeitig Wissenschaft nach außen für die Menschen verständlich machen.

    Zu den Aufgaben der neuen Präsidentin wird aber auch gehören, den naturwissenschaftlich ausgerichteten Innovationspark in Augsburg mit weiterzuentwickeln, ein Projekt, bei dem Stadt, Uni und Freistaat zusammenarbeiten. Forscher und Firmen sollen dort gemeinsam ein Zentrum für die zukunftsträchtigen Bereiche Carbon-Faserverbund und Mechatronik voranbringen. Außerdem plant die Universität den Einstieg in die Gesundheitsforschung zusammen mit dem Klinikum Augsburg.

    Doering-Manteuffel wird ihr Amt als Unipräsidentin am 1. Oktober antreten. Sie ist für vier Jahre gewählt und wird erste Ansprechpartnerin für 16000 Studenten, 170 Professoren und 1600 Beschäftigte an der Universität Augsburg sein.

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