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Vulkan in Bayern: Letzter Vulkanausbruch in Bayern vor 200.000 Jahren

Vulkan in Bayern

Letzter Vulkanausbruch in Bayern vor 200.000 Jahren

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    Der Leitende Regierungsdirektor des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Roland Eichhorn (l), und Regierungsdirektor Johann Rohrmüller erklären einen Vulkanausbruch.
    Der Leitende Regierungsdirektor des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Roland Eichhorn (l), und Regierungsdirektor Johann Rohrmüller erklären einen Vulkanausbruch. Foto: Nicolas Armer/dpa

    Vor 200.000 Jahren soll es den letzten Vulkanausbruch in Bayern gegeben haben. Damit viele Millionen Jahre später als zuvor angenommen. Experten des Landesamtes für Umwelt in der Oberpfalz entdeckten bei einer siebenwöchigen Untersuchung die vulkanischen Überreste, sogenannten Relikte vulkanischen Glases. "Das ist eine geologische Sensation. Die letzte massive Vulkanaktivität in

    Vulkanaktivität in Bayern liegt nur 200.000 Jahre zurück

    Bisher wurde davon ausgegangen, dass die letzten vulkanischen Aktivitäten in Bayern zehn bis 20 Millionen Jahre zurückliegen. Mit einem Radwanderweg soll der frühere Vulkan den Menschen jetzt näher gebracht werden. "So wird die explosive Vergangenheit der Oberpfalz lebendig", so Scharf.

    "Wir werden die Erdgeschichte in der Oberpfalz neu schreiben müssen", sagte der Leiter des Geologischen Dienstes am Landesamt für Umwelt (LfU), Roland Eichhorn. "Zudem können wir die Klimageschichte seit der Steinzeit rekonstruieren." Zum Zeitpunkt der Eruption war das Gebiet eine baumlose Kaltsteppe. Das konnte anhand des in 26 Metern gefundenen Pollenspektrums analysiert werden.

    Die aktivsten Vulkane der Welt

    Der Kilauea auf Hawaii ist der aktivste Vulkan der Erde. Er stößt mit Abstand das meiste Magma aus. Zu explosiven Ausbrüchen kommt es aber in der Regel nicht.

    Der Popocatepetl in Mexiko stößt seit 1994 immer wieder Asche und bisweilen auch Lava aus. Zuvor hatte er eine rund 50-jährige Ruheperiode.

    Der Ätna auf der Insel Sizilien gilt als einer der aktivsten Vulkan Europas.

    Der Stromboli auf der gleichnamigen italienischen Insel ist der aktivste Europas.

    Der Vesuv mit seinen derzeit 1281 Metern Höhe ist der einzige aktive Vulkan auf dem europäischen Festland, jedoch seit 1944 in einer Ruhephase. Er liegt am Golf von Neapel. Im Jahr 79 n. Chr. verschüttete ein Ausbruch des Vesuvs die Stadt Pompeji.

    Der Mount St. Helens im Grenzgebiet zwischen USA und Kanada gilt als sehr aggressiv und unberechenbar. Spektakulär war sein großer Ausbruch 1980. Im Herbst 2004 brach er wieder aus - ebenso überraschend wie beim Mal davor.

    Schwierig auszusprechen, dennoch in aller Munde: Der Vulkan Eyjafjallajökull auf Island spuckte im März 2010 kilometerhohe Aschewolken in die Luft und löste damit ein Chaos im weltweiten Flugverkehr aus.

    Der Mount Sinabung auf Sumatra brach im Sommer 2010 eher überraschend aus. Die Eruption des Vulkans, der zuvor 400 Jahre schlief, war rund acht Kilometer weit zu spüren.

    Der Mayon auf den Philippinen liegt rund 330 Kilometer östlich der Hauptstadt Manila. Er brach in den letzten Jahrhunderten immer wieder aus. Besonders folgenschwer war eine Eruption 1993. Dabei starben 79 Menschen.

    Der Nyiragongo mit seinen knapp 3500 Metern Höhe gilt als einer der gefährlichsten Vulkane Afrikas. Er steht im Grenzgebiet zwischen Demokratischer Republik Kongo und Ruanda.

    Der Kelud auf der indonesischen Insel Java brach zuletzt 2014 aus. Mehrere Menschen starben. Bei einem Ausbruch 1990 kamen 30 Menschen um, 1919 kamen mehr als 5000 Menschen um.

    Wegen einer Warmzeit in den folgenden 80.000 Jahren verwandelte sich die Gegend in einen dichten Leib-Mischwald. Darauf folgte eine Eiszeit, die den Neandertaler vom heutigen Menschen verdrängte. Auch der Wald verschwand. In den letzten 10.000 Jahren entstand die heutige Landschaft mit Nadelwald und Moor.

    Auf den ersten Blick deutete nichts auf einen Vulkan hin

    Durch Bohrungen in bis zu 100 Meter Tiefe kamen die Experten dem Vulkanausbruch auf die Spur. Zuvor waren die Geologen bei routinemäßigen Untersuchungen in dem Waldgebiet auf eine kreisrunde Struktur mit einem Durchmesser von etwa 300 Metern gestoßen. Auf den ersten Blick deutete nichts auf einen Vulkan hin. Es war keine typische Trichterform zu erkennen.

    Birger Lühr vom Deutschen Geoforschungszentrum in Potsdam sagte kürzlich zum Phänomen von Vulkanen in Deutschland: "In den Maaren der Eifel steigen noch heute Gasblasen auf." Zum letzten Mal in AZ/dpa

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