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Vorfall in Neusäß: Sex in der Therme - Bademeister sagen: "Das passiert oft"

Vorfall in Neusäß

Sex in der Therme - Bademeister sagen: "Das passiert oft"

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    In der Neusässer Titania Therme hatten zwei Jugendliche Geschlechtsverkehr – kein ganz ungewöhnlicher Vorgang, sagte einer der Bademeister.
    In der Neusässer Titania Therme hatten zwei Jugendliche Geschlechtsverkehr – kein ganz ungewöhnlicher Vorgang, sagte einer der Bademeister. Foto: Marcus Merk

    Zeit, über diesen Vorfall nachzudenken, hat ein Teenagerpärchen bald genug: Weil eine 19-Jährige und ihr 18 Jahre alter Freund am zweiten Weihnachtsfeiertag Sex in der Neusässer Titania Therme hatten, wurden sie vom Augsburger Amtsgericht zu Arreststrafen verurteilt. Eine entscheidende Rolle spielte bei beiden ihr respektloses Auftreten vor Gericht. Ein anderer Satz, der während der Verhandlung fiel, ließ die Zuhörer im Gerichtssaal aufhorchen: Auf die Frage des Richters, ob es in der

    Meistens reicht eine Ermahnung oder ein Pfiff

    Sein Kollege bestätigte dies. Meistens genüge jedoch eine Ermahnung über die Lautsprecher, ein Pfiff oder ein Spruch, damit wieder Ruhe einkehrt. Tatsächlich gibt es bei nahezu allen Thermen in der Region Gerüchte über öffentlichen Geschlechtsverkehr. Die großen Thermen in Erding und Bad Wörishofen etwa wehren sich seit Jahren gegen den Vorwurf, dass dort Swinger-Partys stattfinden. Roland Vogtmann, der Geschäftsleiter in

    Auch Maximilian Haag, der Centermanager des Wonnemar-Bades in Neu-Ulm, kennt das Problem: „Je großstädtischer ein Bad ist, desto eher kommt es zu solchen Vorgängen.“ Haag, der für die Bäder in Sonthofen und

    Anzeige bleibt Ausnahme

    Dass es wie in Neusäß tatsächlich so weit kommt, dass ein Pärchen eine Anzeige erhält und des Bades verwiesen wird, dürfte tatsächlich die absolute Ausnahme darstellen – schließlich haben die Thermenbetreiber kein Interesse daran, ihre Kunden zu verprellen und den Fall an die Öffentlichkeit zu bringen. Im Neusässer Fall sei den Bademeistern aber keine andere Wahl mehr geblieben, betont Thomas Meier. Er ist Geschäftsführer der Betreibergesellschaft und sagt: „Die beiden Jugendlichen waren stark betrunken und zeigten sich gegenüber unseren Mitarbeiten aggressiv. Nur weil sie sich vergnügt haben, hätten wir sie mit Sicherheit nicht angezeigt.“

    Die Kameras, mit denen die Tat aufgezeichnet wurde, seien den Thermenbetreibern vorgeschrieben worden: „Sonst haben wir keinen Einblick in die Grotte.“ Dass die Videoaufzeichnung nicht wieder überschrieben, sondern für den Prozess am Amtsgericht aufgehoben wurde, sei eine Ausnahme gewesen. Kameras gibt es auch in Bad Wörishofen und in Neu-Ulm. Die Videoaufzeichnungen dienen etwa im Bereich der Umkleiden dazu, einen Diebstahl aufzudecken, sagt Maximilian Haag. Dass die Videos wie jetzt Teil einer Gerichtsverhandlung sind, sei aber eher die Ausnahme.

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