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Virus: In Bayern geht die Angst vor der Schweinepest um

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In Bayern geht die Angst vor der Schweinepest um

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    Noch ist Bayern von der Afrikanischen Schweinpest verschont geblieben.
    Noch ist Bayern von der Afrikanischen Schweinpest verschont geblieben. Foto: Bernd Settnik, dpa

    Aus Furcht vor der sogenannten Afrikanischen Schweinepest soll in Bayern die Jagd auf Wildschweine intensiviert werden. Das ist Teil eines Maßnahmenpakets, das das Kabinett am Dienstag auf den Weg gebracht hat.

    „Die Afrikanische Schweinepest ist eine hochansteckende Tiererkrankung, die nicht auf Menschen übertragbar ist“, sagte Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU): „Sie stellt aber eine ernst zu nehmende Bedrohung auch für die Hausschweine in Bayern dar.“

    Die Tierseuche, die ursprünglich aus Afrika stammt, ist zuletzt verstärkt auch in Osteuropa aufgetreten. Einzelne Fälle seien unter anderem in Tschechien nachgewiesen worden, sagte Staatskanzleichef Marcel Huber (CSU): „Wir müssen deshalb alle Register ziehen, um das fürchterliche Szenario eines Ausbruchs auch in Bayern zu verhindern.“ Dafür sei vor allem eine enge Zusammenarbeit mit Landwirten und Jägern nötig. Neben verstärkten Hygienemaßnahmen in Schweinezuchtbetrieben soll insbesondere eine Verringerung des bayerischen Wildschweinbestandes das Infektionsrisiko im Freistaat senken. Denn die Übertragung des Erregers von Wildschweinen auf Zuchtschweine berge das größte Risiko für die bayerischen Nutztierbestände, erklärte Huber.

    20 Euro zusätzliche Prämie pro Tier

    So will der Freistaat für das Erlegen von Frischlingen und Jung-Wildschweinen künftig eine zusätzliche Prämie von 20 Euro pro Tier zahlen. Zur Seuchenprävention sollen im Wald verendet aufgefundene Wildschweine zudem gegen eine Aufwandsentschädigung von ebenfalls 20 Euro zur Schweinepest-Untersuchung bei den Veterinärbehörden abgegeben werden.

    Insgesamt stehen damit für das finanzielle Anreizprogramm bis Ende 2018 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Gut investiertes Geld, findet der Staatskanzleichef. Denn ein Ausbruch der Schweinepest in Schweinezuchtbetrieben mit der dann notwendigen Tötung des gesamten Bestandes sei nicht nur im Sinne des Tierschutzes die schlechtere Lösung, sondern wäre auch viel teurer, so Huber.

    Die Zahl der Wildschweine in Bayern ist in den vergangenen Jahren massiv gewachsen. Milde Winter und gute Ernährung führen teilweise zu zwei Würfen pro Jahr. Immer öfter dringen Wildschweine sogar in geschlossene Ortschaften vor. Die Zahl der Abschüsse wurde in den vergangenen 15 Jahren zwar auf zuletzt knapp 90.000 Tiere fast verdreifacht. Trotzdem wächst der Bestand nach Einschätzung von Experten überall in Bayern weiter an.

    „Eine weitere Intensivierung der Bejagung braucht aber auch andere Jagdmethoden“, fordert Huber. Zuletzt war wiederholt leidenschaftlich etwa über den Einsatz von Nachtsichtgeräten gestritten worden.

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