Die Zahl der Asylverfahren an den bayerischen Verwaltungsgerichten hat sich infolge des Flüchtlingszustroms im Herbst 2015 verzehnfacht. Wie aus der Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der SPD hervorgeht, ist die Zahl der Verfahren gegen Entscheidungen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge von 3846 im Jahr 2015 auf 39941 in diesem Jahr gestiegen. An den sechs Verwaltungsgerichten sowie dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof befassten sich demnach 272 Richter unter anderem mit Asylsachen.
„Wir sind an der oberen Leistungsgrenze angelangt“, bestätigte eine Sprecherin der bayerischen Verwaltungsgerichtsbarkeit am Freitag. Bis die personelle Verstärkung – 2016 wurden 66 neue Richterstellen von der Staatsregierung bewilligt – tatsächlich entlastet, vergeht etwas Zeit: Die neuen Richter müssten erst eingearbeitet werden, bislang seien auch noch nicht alle Stellen besetzt. Innen-Staatssekretär Gerhard Eck (CSU) sieht keinen Handlungsbedarf. Bisher sei keine erhebliche Verzögerung der Verfahrenslaufzeiten erkennbar. Er geht davon aus, „dass die Zahl der Asyleingänge ab 2018 deutlich zurückgehen wird“. (dpa)