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Video: Experte erklärt: Warum Vögel singen - und wie man ihre Stimmen kennenlernen kann

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Experte erklärt: Warum Vögel singen - und wie man ihre Stimmen kennenlernen kann

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    Ralph Müller aus Sonthofen ist Ornithologe und betreibt eine Natur- und Wildnisschule.
    Ralph Müller aus Sonthofen ist Ornithologe und betreibt eine Natur- und Wildnisschule.

    Dort, wo Ralph Müller lebt, kann man eigentlich nur fasziniert sein von der Natur: Am Rand eines Ortsteils von Sonthofen kommen morgens und abends die Kühe auf dem Weg zur Weide an seinem Zuhause vorbei, wenn man auf der Wiese hinter dem Haus steht, kann man die Berge und den Wald sehen. Doch auch auf der Wiese tut sich einiges: Schmetterlinge drehen ihre Runden und im Gras haben sich zwei Vögel niedergelassen. Kein Wunder, dass es den Vogelkundler vor elf Jahren aus der Großstadt Düsseldorf an den Alpenrand verschlagen hat. "Ich war auf der Suche nach einem ruhigen Platz, um mein Buch zu schreiben. So bin ich im Allgäu gelandet", erzählt er. Irgendwann war das Buch fertig, doch Müller blieb.

    Ralph Müller aus Sonthofen kann zahlreiche Vogelarten imitieren

    Bereits seit 25 Jahren betreibt er eine Natur- und Wildnisschule, baut Hütten, erklärt Kursteilnehmern, wie man Feuer macht und welche Wildkräuter essbar sind. Doch mit am liebsten hört er den Vögeln zu - seinen Freunden, wie er sie nennt. "Als ich 13 Jahre alt war, habe ich damit angefangen, bin in den Wald gefahren, habe mich unter die Bäume gesetzt und zugehört", sagt er. Irgendwann begann er, die Rufe und den Gesang der Vögel nachzumachen. Am liebsten übte er im Wald, wo ihn niemand auslachen konnte, später dann im Auto. Heute imitiert er zahlreiche Vogelarten, von der Amsel bis zum Uhu. "Die Vögel singen nicht nur einfach so vor sich hin, sie kommunizieren miteinander", erklärt der Ornithologe und erzählt von Gesängen, von Warn-, Balz- und Bettelrufen. Wie soll man da als Laie den Überblick behalten, wenn man schon Mühe hat, die Vögel im eigenen Garten mit Namen zu bestimmen?

    "Zuhören, zuhören, zuhören", sagt der 59-Jährige. Wer sich wirklich mit Vogelstimmen auseinandersetzen möchte, müsse viel Zeit investieren. Um den ein oder anderen Vogel vor der eigenen Haustür wiederzuerkennen, sei das aber gar nicht notwendig. "Man kann auch einfach hinhören und sich freuen, dass man vielleicht immer wieder die gleiche Melodie vom Balkon aus hört", sagt er. Ob das nun ein Buchfink, eine Blaumeise oder eine Amsel sein könnte? Gar nicht so wichtig, findet Müller und sagt: "Der Name kommt später." Man könne sich sogar einfach einen Namen ausdenken - dann kommt eben jeden Morgen der Schönsing-Vogel zu Besuch. Und wer neugierig genug sei, könne dem Gesang immer noch folgen und versuchen, den Vogel zu finden.

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