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Versand: Amazon-Streik weitet sich aus: Auch in Graben beteiligen sich Mitarbeiter

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Amazon-Streik weitet sich aus: Auch in Graben beteiligen sich Mitarbeiter

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    Mitten im größten Weihnachtstrubel macht Verdi massiv Druck auf Amazon.
    Mitten im größten Weihnachtstrubel macht Verdi massiv Druck auf Amazon. Foto: Peter Endig, dpa

    Den Streik bei Amazon hat die Gewerkschaft Verdi nun auch noch auf ein sechstes Versandlager ausgeweitet. Mitarbeiter des Logistik-Zentrums in Koblenz (Rheinland-Pfalz) legten am Dienstagmorgen mit Beginn der Frühschicht um 5.00 Uhr die Arbeit nieder. Nach Angaben von

    Seit Montag wird bei Amazon in Graben gestreikt

    Bereits am Montag hatten Beschäftigte in Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Rheinberg und Werne (beide NRW) und natürlich auch in Graben (Landkreis Augsburg) die Arbeit niedergelegt. Wie der Gewerkschaftssprecher Hubert Thiermeyer am Dienstagmorgen mitteilte, war für den Vormittag eine Kundgebung vor dem Augsburger Stadttheater und ein anschließender Demonstrationszug durch die Innenstadt geplant.

    Der Streik soll an allen Standorten bis Mittwoch dauern. Nach Gewerkschaftsangaben beteiligten sich am ersten Tag fast 2300 Beschäftigte, Amazon sprach von rund 2100 Streikenden. Im Weihnachtsgeschäft arbeiten bei Amazon bundesweit nach Unternehmensangaben rund 10.000 Festangestellte und 10.000 Saisonkräfte.

    Das ist Amazon

    Gegründet wurde Amazon 1994 von Jeff Bezos.

    Sitz der Konzern-Zentrale ist Seattle, die europäische Firmenzentrale ist in Luxemburg.

    Deutsche Zentrale von Amazon ist in München. Logistikzentren gibt es in Graben, Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg, Werne, Pforzheim, Koblenz und Brieselang. Kundenserviezentren betreibt Amazon in Berlin und Regensburg.

    Der weltweite Netto-Umsatz von Amazon betrug 2015 rund 107 Milliarden US-Dollar.

    Bei Amazon sollen weltweit über 300.000 Menschen beschäftigt sein. Die Zahlen schwanken aber stark. Gerade im Vorweihnachtsgeschäft beschäftigt der Konzern Massen von Leih- und Saisonarbeitern.

    Wegen seiner Arbeitsbedingungen steht Amazon regelmäßig in der Kritik.

    Gewerkschaften kritisieren, dass Amazon Leiharbeiter schlecht behandle. Zudem ist von Lohndrückerei und hohem Kontrolldruck die Rede.

    Amazon hat nach eigenen Angaben die weltweit größte Auswahl für Bücher, CDs und Videos im Internet.

    Amazon zählt neben Apple, Google, Facebook und Ebay zu den wichtigsten und einflussreichsten Online-Unternehmen der Welt.

    2014 brachte Amazon sein eigenes Smartphone mit dem Namen "Firephone" auf den Markt - was allerdings kein rechter Erfolg wurde.

    Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger signalisierte, an den Forderungen festhalten zu wollen. "Was wiegt denn höher: Dass ein Päckchen pünktlich unter dem Weihnachtsbaum liegt - oder dass ein global agierendes Unternehmen auch bei uns die Rechte der Beschäftigten achtet? Die Antwort liegt doch auf der Hand", sagte sie der Bild-Zeitung (Dienstag). "Wenn jemand das Weihnachtsfest verdirbt, dann Amazon. Das Unternehmen kann die Streiks beenden, wenn es seine Blockadehaltung aufgibt und einen Tarifvertrag abschließt."

    Amazon: Pakete kommen pünktlich zu den Kunden

    Verdi will den US-Versandhändler zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zu Bedingungen des Einzelhandels bewegen. Amazon lehnt das strikt ab und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende dessen, was in der Logistik-Branche üblich sei. Eine Einigung ist nicht in Sicht - Verdi ruft schon seit 2013 immer wieder zu Ausständen auf.

    Auch zu den Auswirkungen der Streiks gehen die Einschätzungen auseinander. Während Verdi von Beeinträchtigungen und Lieferverzögerungen spricht, betont Amazon, dass die Pakete pünktlich zu den Kunden kommen. dpa

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