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Verpasste Chance

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Verpasste Chance

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    Wenn ein Bundespräsident zu einem offiziellen Antrittsbesuch in ein Bundesland reist, ist das nicht nur ein protokollarischer Akt. Es ist vor allem eine Chance, in Kontakt mit Bürgern zu kommen, um jenseits der Tagespolitik für große politische Ziele zu werben.

    Eingezwängt in ein fast schon royales Protokoll, hat Joachim Gauck diese Chance bei seinem Antrittsbesuch in Bayern weitgehend ungenutzt verstreichen lassen. Was etwa soll ein Blitzbesuch im Landtag, wenn nur die Spitzenpolitiker der dort vertretenen Parteien in einer stocksteifen Veranstaltung vorher vorgelegte Fragen stellen sollen? Warum wünscht sich Gauck dort junge Bürger als Gäste, wenn sie nicht einmal mitreden dürfen?

    Ein „Bürgerpräsident“, der gerade bei jungen Menschen völlig zu Recht für mehr Gemeinsinn in der Gesellschaft und für mehr politisches Engagement wirbt, wirkt nicht überzeugend, wenn er selbst nicht jede Gelegenheit nutzt, sich der offenen Diskussion zu stellen.

    Egal, ob Gauck nur schlecht beraten war oder der Ablauf seines Bayern-Besuches seinen eigenen Wünschen entsprach: Er sollte diese Strategie schnell überdenken. Sie entspricht auch nicht seinem sympathischen Naturell und seinen kommunikativen Fähigkeiten.

    "Lesen Sie auch den Artikel „Bayern-Mission mit strengen Regeln“.

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