Im Fall der nach 16 Monaten entdeckten Maria Baumer schweigt der Tatverdächtige. "Der Mann hat keine Angaben zu den Vorwürfen gemacht", sagte der stellvertretende Sprecher der Staatsanwaltschaft Regensburg, Markus Pfaller, am Freitag.
Haftbefehl wegen Totschlagverdacht
Gegen den 28-jährigen Verdächtigen war am Donnerstag Haftbefehl wegen Totschlags erlassen worden. Details zu Tat und Festnahme wollte die Staatsanwaltschaft nicht nennen.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa handelt es sich bei dem verdächtigen 28-Jährigen aus Regensburg um den Verlobten von Maria Baumer. Die Ermittler wollten dies weder bestätigen noch dementieren.
Der Verdächtige stehe im dringenden Verdacht, Maria Baumer getötet zu haben. Am Wochenende hatten Pilzsammler in einem Waldgebiet nördlich von Regensburg das Skelett gefunden. Die Untersuchung der Knochen hatte ergeben, dass es sich um eine seit Mai vergangenen Jahres verschwundene Frau aus Regensburg handelte. Die Todesursache ist noch unklar, lässt sich nach Polizeiangaben auch wohl nicht mehr mit Sicherheit feststellen.
Im Mai 2012 verschwunden
Maria Baumer war im Mai 2012 verschwunden. Sie hatte mit ihrem Verlobten zusammengelebt - das Paar hatte bereits konkrete Hochzeitspläne. Nach Polizeiangaben hatte sich Maria Baumer am Vorabend ihres Verschwindens gemeinsam mit ihrem Verlobten auf dem Anwesen seiner Familie im Bereich des Bernhardswald aufgehalten - etwa zehn Kilometer vom Fundort ihrer Leiche entfernt.
An dem Tag, an dem die Einladungen für die Hochzeit verschickt werden sollten, verschwand die 26-Jährige und ließ ihr Handy und den Verlobungsring zurück. Zweimal soll sie sich noch telefonisch bei ihrem Verlobten gemeldet haben. Sie verhielt sich "seltsam" und sagte, "sie brauche eine Auszeit", so ihr Verlobter.
Danach gab es kein Lebenszeichen mehr von ihr. Der Verlobte gab schließlich eine Vermisstenanzeige auf
Auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" war nach der Frau gesucht worden. Zeugen wollten sie an unterschiedlichen Orten gesehen haben - in Nürnberg, im Ruhrgebiet und auf dem Jakobsweg. Sämtliche Spuren verliefen im Sand - damals war die 26-Jährige bereits tot und in dem Wald verscharrt.
Die junge Frau hatte kurz vor ihrem Verschwinden einen neuen Job angetreten. Zudem war sie eine Woche zuvor zur Landesvorsitzenden der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) gewählt worden. KLJB-Landesseelsorger Richard Stefke drückte am Donnerstag sein tiefes Mitgefühl mit den Angehörigen aus: "Seit ihrem Verschwinden (...) hatten wir alle gehofft, dass sie leben würde." (AZ/dpa)