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Verkehr: Unfälle und Behinderungen: So hat der Wintereinbruch Bayern zugesetzt

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Unfälle und Behinderungen: So hat der Wintereinbruch Bayern zugesetzt

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    Schneefall und Glätte haben zu Unfällen und Behinderungen auf Bayerns Straßen geführt.
    Schneefall und Glätte haben zu Unfällen und Behinderungen auf Bayerns Straßen geführt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

    Schneechaos auf Bayerns Straßen: Schneefälle und Glätte haben am Freitag zu zahlreichen Unfällen und Behinderungen geführt. In einigen Orten Frankens musste sogar die Schule ausfallen.

    "Es liegt mit Ausnahme von weiten Teilen Mittel- und Unterfrankens jetzt mehr oder weniger eine geschlossene Schneedecke über Bayern", sagte Volker Wünsche vom Deutschen Wetterdienst in München. Auch in den kommenden Tagen werde es immer wieder mal schneien. Autofahrer sollten aufpassen, warnte Wünsche: "Man muss jetzt die ganze Zeit mit winterlichen Straßenverhältnissen rechnen, mit Glätte, Schnee und überfrierender Nässe".

    Achtung Autofahrer: Glatte und rutschige Straßen wegen Schneefalls

    Bereits in der Nacht zum Freitag hatten die Schneefälle vor allem in der Oberpfalz und im nördlichen Teil Oberbayerns für zahlreiche Unfälle und umgestürzte Bäume gesorgt. Der schlimmste Unfall ereignete sich allerdings am Vormittag auf einer Bundesstraße in Augsburg: Auf der Massenkarambolage auf der B 17: 15 Autos demoliertAugsburgB17 krachten bei Schneesturm samt Blitzeis 15 Fahrzeuge ineinander. Zwölf Menschen wurden verletzt, ein Lastwagenfahrer wurde im Fahrerhaus eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Den Sachschaden schätzte die Polizei auf 250.000 bis 300.000 Euro.

    Auch in anderen Regionen kam es zu Unfällen: Bei Waldsassen (Landkreis Tirschenreuth) rutschte ein mit Getränkekästen beladener 40-Tonner in einen Graben. In Auerbach (Landkreis Amberg-Sulzbach) stürzte ein Sattelschlepper mit Fässern um. Insgesamt zählten die oberpfälzischen Einsatzkräfte mehr als 21 witterungsbedingte Unfälle.

    In Oberbayern war vor allem der Landkreis Eichstätt betroffen. Auf der Autobahn 9 kollidierten bei schneeglatter Fahrbahn zwei Lastwagen miteinander, mehrere Straßen mussten wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. Auf der A8 stürzte am Morgen der Anhänger eines Langholztransporters zwischen Weyarn und Irschenberg um. Die Ladung verteilte sich "wie Mikadostäbe auf die Fahrbahnen", berichtete ein Polizeisprecher in Rosenheim. In einen der Holzstämme fuhr ein nachfolgendes Auto hinein. Dessen Fahrer wurde dabei eingeklemmt, aber glücklicherweise nicht schwer verletzt.

    Zwölf Verletzte bei schwerem Unfall auf der B17 bei Augsburg

    Drei Leichtverletzte und ein Sachschaden von rund 100.000 Euro waren die Bilanz eines Doppel-Unfalls bei Woringen im Unterallgäu. Auf der A7 war ein LKW-Fahrer mit seinem Sattelzug gegen die Leitplanke geknallt. Ein nachfolgendes Auto fuhr kurz darauf in ein Fahrzeug der Feuerwehr. Die drei Insassen wurden dabei leicht verletzt.

    Das müssen Autofahrer beachten, wenn es kalt wird

    Freie Sicht: Wer nur ein kleines Guckloch in seine vereiste Frontscheibe kratzt, riskiert ein Bußgeld von 10 Euro. Bei einem Unfall kann der Versicherer die Leistung kürzen. Auch Abtauen mit laufendem Motor kann zu einer Geldstrafe führen. Tipp: Scheibe über Nacht mit einer Folie abdecken.

    Frostschutz: Unbedingt an der Tankstelle oder in der Werkstatt prüfen lassen, ob der Frostschutz ausreicht. Denn Eis im Kühlsystem führt zu Motorschäden.

    Winterreifenpflicht: Mit Sommerreifen bei Eis und Schnee erwischt werden, ist teuer: 40 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. Der ADAC empfiehlt Winterreifen mit einer Profiltiefe von vier Millimetern.

    Batterien prüfen: Ältere Autobatterien versagen bei Frost schnell ihren Dienst. Deshalb vorsorglich Batterie prüfen lassen und gegebenenfalls ersetzen.

    Diesel: Dieselfahrzeuge laut ADAC möglichst in einer Garage oder zumindest windgeschützt abstellen. Bei "arktischen Temperaturen" unter -20 Grad Celsius springen Dieselmotoren oft nicht mehr an oder geben nach kurzer Zeit den Geist auf.

    Vorsichtig fahren: Eigentlich eine Grundregel! Langsam fahren und mehr Abstand halten. Auffahrunfälle sind immer noch die häufigste Unfallursache in der kalten Jahreszeit.

    Kinder nicht im Auto lassen: Auch bei nur kleinen Besorgungen nie die Kinder bei Kälte allein im Auto lassen. Kinder kühlen deutlich schneller aus als Erwachsene und können schon nach kurzer Zeit Schäden von der Unterkühlung tragen. Gleiches gilt auch für Tiere.

    Längere Fahrten: Möglichst Proviant und eine Decke im Auto aufbewahren für den Fall eines Staus oder eines Unfalls. Hilfreich sind auch kleine Matten als Anfahrhilfe, eine kleine Schaufel und ein Antibeschlagtuch.

    Auch in den kommenden Tagen soll es weiter schneien. Für Wintersportler ein Vergnügen - allerdings warnte der Deutsche Alpenverein (DAV) vor der Lawinengefahr. Obwohl die Warnstufe inzwischen von groß auf erheblich gesunken sei, sollte niemand ohne entsprechende Kenntnisse abseits gesicherter Pisten und Wege unterwegs sein, warnte dpa/lby

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