Es wird eine Zeit kommen, in der niemand mehr ein Benzin- oder Dieselauto fahren will. Diese Zukunftsvision hat zumindest Frank Müller, Geschäftsführer des Bundesverbandes E-Mobilität.
Um seine Vorstellung zu verwirklichen, "müssen wir zügig Elektrofahrzeuge in Masse auf die Straße bekommen. Damit der momentane Impuls nicht verloren geht", sagte er gestern beim Start des Projektes eE-Tour Allgäu im ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Kempten.
Mit dem Projekt sollen unter anderem die Alltagstauglichkeit von Elektrofahrzeugen erforscht und eine Infrastruktur zu deren effizienter Nutzung in der Modellregion Allgäu aufgebaut werden. Einheimischen und Touristen steht eine Flotte von 50 Fahrzeugen - Elektroautos, E-Roller und E-Bikes - zur Miete oder gemeinschaftlichen Nutzung (Car-Sharing) zur Verfügung.
Diese 50 sind nach Ansicht des schwäbischen Regierungspräsidenten Karl Michael Scheufele ein erster Schritt zu der einen Million Elektrofahrzeuge, die sich laut Experten 2020 auf Deutschlands Straßen tummeln soll. "Also geben wir nicht Gas, sondern Strom" - mit diesen Worten gab er am Freitag den Startschuss für die eE-Tour.
Jetzt hoffen die sieben Projektpartner unter Federführung des Allgäuer Überlandwerkes (AÜW) und der Hochschule Kempten vor allem auf Unterstützung von bayerischer Seite und auf eine Zusammenarbeit mit der ebenfalls am Projekt beteiligten Modellregion München. "Es muss eine enge Vernetzung nach
Wichtig ist laut AÜW-Technikchef Michael Fiedeldey, den Fokus nicht nur auf die technische Entwicklung der E-Fahrzeuge zu legen, sondern auch zu fragen: "Wie kriegt man sie auf die Straße? Wie schafft man Akzeptanz?" - "Wir sind uns einig: Elektromobilität wird kommen. Die Frage ist nur, wie schnell", sagt Gesamtprojektleiter Stefan Mayer. Derzeit seien E-Autos aufgrund mangelnder Reichweite als Erstautos noch ungeeignet. Von Alexandra Decker