"Ich bin enttäuscht, hätte gerne mal reingeschaut", sagt Günter Rogalski. Der Berliner wollte die Magnetschwebebahn bei seinem Zwischenstopp am Münchner Flughafen besichtigen.
Fast sechs Jahre lang hatte ein ausrangierter Transrapid am Münchner Flughafen für die geplante Magnetschwebebahn-Verbindung zum Hauptbahnhof geworben: Am 23. April 2002 war der rote Zug im Forum des München Airport Centers aufgestellt worden. In dem Fahrzeug wurde ein Informationszentrum über die angestrebte Flughafenanbindung eingerichtet, das nach dem Aus für das ehrgeizige Milliardenprojekt Ende März dieses Jahres geschlossen wurde.
Viele Flughafenbesucher zeigen wenig Interesse daran, was jetzt aus dem Fahrzeug wird, das einst auf der Teststrecke im Emsland unterwegs war. Vorschläge hat der eine oder andere aber doch parat. Franz Baumann aus München zum Beispiel witzelt mit Blick auf den jahrelangen Einsatz von Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) für den Transrapid: "Vielleicht stellt sich ihn Herr Stoiber in den Vorgarten." Ingeborg Singer aus Iphofen dagegen sieht das Modell schon im Deutschen Museum stehen. "Unter Flops", sagt sie bissig.
Für die Bahn steht bislang lediglich fest, dass der Zug abtransportiert werden soll. "Er hat für uns keinen Wert mehr", erläutert eine Bahnsprecherin. Vor einem Abbau müsse aber zunächst geklärt werden, wohin der Zug gebracht werde. Es gebe mehrere Interessenten. Viel Zeit zum Überlegen, wohin der Transrapid-Zug letztendlich soll, bleibt aber nicht mehr. Denn ein Termin für den Abtransport wurde schon angesetzt. Bis 8. Mai soll es so weit sein.
Kleiner Trost für Fans
Kleiner Trost für alle Transrapid-Liebhaber: Egal, was aus dem einstigen Informationszentrum am Flughafen wird, wenigstens aus dem Legoland in Günzburg wird die Magnetschwebebahn nicht verschwinden. In dem Freizeitpark fährt ein Transrapid im Kleinformat seit zwei Jahren in ein Lego-Modell des Münchner Flughafens ein. Und daran wird sich auch nach dem Aus fürs Original nichts ändern.