Schwabens CSU dringt auf einen unverzüglichen Ausbau der Bahnstrecke Augsburg–Ulm. Bezirksvorsitzender Markus Ferber sagte nach der Klausurtagung seiner Partei in Irsee (Ostallgäu), der Streckenabschnitt sei ein „Flaschenhals“ auf der europäischen Magistrale Paris–Wien–Budapest, der schnellstens beseitigt werden müsse.
Die Pläne für den weiteren Ausbau der ICE-Strecke liegen seit 2008 auf Eis. Bisher ist lediglich auf dem Abschnitt zwischen Augsburg und Dinkelscherben in beiden Richtungen Tempo 200 möglich. Ferber sprach von einem „Schlüsselprojekt“, hinter dem ganz Schwaben stehe. Eine ICE-Schnelltresse entlang der Autobahn A8 lehnt die CSU ab. Die Deutsche Bahn hatte einen 35 Kilometer langen Neubau ins Spiel gebracht. Die Variante wird derzeit von der Bahn geprüft. Ferber: „Ich habe immer klar gesagt, dass wir das realistisch Machbare wollen. Und dies ist nun mal der Ausbau der Bestandsstrecke.“
Markus Ferber: Bahnstrecke wichtig für Schwaben
Ferber hat die schwäbischen Forderungen in Irsee gegenüber Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) zum Ausdruck gebracht. Schwaben sei auf eine leistungsfähige Infrastruktur angewiesen, sagte der Europa-Abgeordnete. Dobrindt wiederum betonte, die wichtigste Herausforderung der künftigen Infrastrukturpolitik sei die Priorisierung von Investitionen. Es sei erfreulich, so der CSU-Politiker, dass der Haushalt des Verkehrsministeriums auf 13 Milliarden Euro im Jahr 2016 aufgestockt wurde. Damit könne die Konjunktur belebt werden. Zusagen, welche schwäbischen Projekte in den Bundesverkehrswegeplan, der Mitte März beraten wird, aufgenommen werden, machte er nicht.
Er sei sehr zuversichtlich, dass die schwäbischen Anliegen Berücksichtigung finden, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Ulrich Lange (CSU, Nördlingen). Auch er sprach sich für einen schnellen Ausbau der Bahnstrecke Augsburg-Ulm aus. Der Streckenabschnitt Wendlingen-Ulm werde voraussichtlich 2021 fertigstellt. „Dann muss es ohne große Verzögerung weitergehen.“ Auch Lange lehnt die sogenannte Autobahntrasse zwischen Augsburg und Burgau ab. Sie würde das Schienenprojekt weiter verzögern.
Als „dringend“ sieht die schwäbische CSU auch den vierstreifigen Ausbau der Bundesstraße 12 von Buchloe nach Kempten über Kaufbeuren. Ferber nannte die Maßnahme „unverzichtbar“, um eine „leistungsfähige Querverbindung“ zur A7 und A96 zu erhalten.